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Droormanyca 06 - Auf dem Planet der Folaner Kapitel 06 - von Aabatyron, 29.11.2008
Droormanyca


Kapitel 6 - Der Djoka


Der Djoka

Kreyton hatte sich, genauso wie Droormanyca, gefragt, warum sich diese Tiere trotz der idealen Bedingungen anscheinend fast immer in ihren Höhlen versteckt hielten. Sie mussten über ein sehr gutes Gehör verfügen, wenn sie sich bei dieser Entfernung vor der Gruppe der Folaner aufgrund der Laufgeräusche, die diese auf dem weichen Gras erzeugten, versteckt hielten. Es war gut, dass es in dieser Ebene einige hohe Büsche gab, die etwas Schatten spendeten. Es regte sich keine Luft und war sehr warm. Als man plötzlich hören konnte, dass ein Luftzug mit einem rauschenden Geräusch über die Ebene strich, waren alle froh, dass jetzt gleich eine willkommene Abkühlung erfolgen würde. Erst als sich dabei auch noch der Himmel wie bei einem gefürchteten Unwetter verdunkelte, sahen alle nach oben. Über ihnen schwebte majestätisch ein Djoka, der seine Flügel auf über 20 Meter Spannweite ausgebreitet hatte und aufmerksam seine unter ihm laufende zweibeinige Beute beobachtete. Das würde ein Festmahl geben. Wenn er herunterstieß, um einen Manock zu schlagen, kam es mehr als häufig vor, dass sein vermeintliches Opfer sich schon in eines der Erdlöcher verzogen hatte, bevor er auf der Erde ankam. Hatte er einen dieser Manocks doch erwischt und konnte ihn nicht gleich richtig packen, brach dieser ihm unter Umständen mit einem Tritt einen Flügel oder er hatte eine andere Verletzung. Von diesen zweibeinigen Wesen wusste er, dass er sie meist ohne viel Gegenwehr ergreifen konnte. Nur wenn es mehrere waren, hatten sie es schon fertiggebracht ihn mit ihren Waffen zu verletzen. Er wusste aus Erfahrung, dass er die besten Chancen hatte, eines dieser Zweibeiner zu erwischen, wenn er sich die am Ende einer Gruppe gehende Person als Beute aussuchte. Er war gerade im Sturzflug auf das ausgesuchte Opfer, als er sah, wie das an vorderster Front stehende Wesen, noch bevor er sein Opfer erreichte, plötzlich bei diesem stand, um ihm zu helfen. Er war völlig überrascht und konnte seinen Flug nicht mehr bremsen. Anstatt dass er das Opfer mit seinen Krallen packen konnte, bekam er einen kräftigen Schlag gegen den Kopf und verlor für einen kurzen Moment die Besinnung.

Die Folaner sahen mit Entsetzen den Angriff des riesigen Raubvogels, Droormanyca packte blitzschnell ihren Speer und wehrte damit den Vogel ab. Der Riesenvogel wurde am Kopf getroffen und landete unsanft in den nahe stehenden Büschen. Der Staub des Bodens wurde so stark aufgewirbelt, dass man für Sekunden nichts mehr sehen konnte. Ausser den schlagenden Flügeln dieses Räubers war nichts mehr zu erkennen. Der Vogel versuchte sich von dem Schlag zu erholen, war aber zu benommen, um sich aus den Büschen befreien zu können. Jetzt war auch allen klar, warum sich die Manocks fast den ganzen Tag in ihren Höhlen versteckt hielten. Sie hatten bestimmt auch keine Lust, von so einem Ungetüm gefressen zu werden. Droormanyca hielt den Kopf des Tieres fest, und man konnte sehen, dass der Djoka sich langsam wieder erholte und nun versuchte sich in die Lüfte zu erheben. Droormanyca schwang sich auf den Rücken dieses Riesen, um ihn mit ihrem Körpergewicht am Boden zu halten. Aber dieser Bursche hatte anscheinend Riesenkräfte. Mühelos erhob er sich mit seiner ungewohnten Last in die Luft und versuchte Droormanyca durch gewagte Flugmanöver abzuschütteln. Aber Droormanyca ließ sich von seiner Taktik nicht beeindrucken. Die Folaner konnten völlig erstaunt über eine halbe Stunde beobachten, wie der Vogel zusammen mit Droormanyca auf seinem Rücken durch die Luft flog und immer wieder und wieder versuchte sie abzuschütteln. Völlig ermattet landete er schließlich wieder auf der Erde, und selbst als Droormanyca jetzt von seinem Rücken heruntersprang, machte er keine Anstalten mehr, zu fliehen. Die Folaner kamen sogleich zu dem Landeort gelaufen. Sie hatten zwar schon sehr oft einen Djoka in der Luft gesehen, aber auf dem Boden, Auge in Auge, noch nie. Der Djoka saß auf dem Boden, und wehrte sich selbst dann nicht mehr, als Kreyton all seinen Mut zusammennahm, und den Hals des Vogels mit seiner Hand berührte. Insgeheim musste er allerdings zugeben, dass sein Mut doch von der Tatsache gestärkt wurde, dass seine Freundin neben ihm stand und einen Angriff des Tieres mit Sicherheit zu verhindern wusste. Das Gefieder des riesigen Vogels war überraschenderweise samtweich. Als Kreyton diesen Riese so mit ängstlich umherblickenden Augen vor sich sitzen sah, dachte er: So gefährlich sieht der Bursche aus der Nähe eigentlich gar nicht aus. Keiner der Folaner hatte so eine Aktion je erlebt – Droormanyca war mit einem Djoka durch die Lüfte geflogen – das würde ihnen daheim niemand glauben. Droormanyca und Kreyton zogen sich von dem Tier zurück. Als der Djoka merkte, dass er jetzt wahrscheinlich nicht mehr am wegfliegen gehindert werden würde, nutzte er sofort seine Chance und erhob sich in die Luft. Als er meinte, genügend Abstand zu diesen wehrhaften Zweibeinern zu haben, stieß er einige wütende Rufe aus und flog so schnell er konnte von der Gruppe weg. Die Folaner sahen gebannt in den Himmel, wo der Djoka schnell immer kleiner und kleiner erschien, je weiter er sich entfernte. Als er nur noch als winziger schwarzer Punkt am Himmel zu erkennen war, zogen sie weiter auf den Spuren der Gruppe Losorkaans. Bevor die Dunkelheit einsetzte, suchten sie einen geeigneten Lagerplatz für die Nacht und sammelten Holz für das Lagerfeuer. Droormanyca war es nicht entgangen, dass sie die ganze Zeit von der Langzahnkatze verfolgt worden waren. Auch jetzt hatte sich die Katze in respektvollem Abstand zu ihrem Lagerplatz, selbst eine Bleibe für die Nacht gesucht. Ausser dass sie ein paar mal kleinere Räuber aus ihrem Lager vertreiben mussten, konnten sie die Ruhe der Nacht nutzen, um sich für den nächsten Tag zu stärken. Die kleineren Tiere waren nicht für die Folaner gefährlich, sondern nur mit ihrer räuberischen Fressgier lästig. Wenn sie nicht vertrieben wurden, konnten sie in einer Nacht die Vorräte der gesamten Gruppe wegputzen. Droormanyca hatte geschätzt, dass sie für die Überquerung der Ebene etwa zwölf Tage brauchen würden.




Weitere Fortsetzungs-Kapitel von den Abenteuern Droormanycas auf dem Planet der Folaner:


Kapitel 6b - Die gefährliche "Freundin"
Kapitel 07 - Der Dämon
Kapitel 08 - Verletzung und Schmerz
Kapitel 09 - Der Atem des Erddämons
Kapitel 10 - Geysire
Kapitel 11 - Die Regeneration
Kapitel 12 - Die "Fremden"
Kapitel 13 - Die Kannibalen
Kapitel 14 - Die Schlucht
Kapitel 15 - Die Karawane
Kapitel 16 - Die Heimkehrer
Kapitel 17 - Die Macht der Feehls




~*~ Werner May ~*~



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