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Prosa => Humor & Satire


Die Arbeit und das Leben (ein wenig Ironie) - von Aabatyron, 25.05.2007
Die Arbeit und das Leben


Ein fröhliches Herz meist sich der bewahrt,
in dessen Kopf kein böser Gedanke gart.
Brav jeden Tag erfüllst du deine Pflicht,
obwohl am Morgen schon ins Kreuz dir‘s sticht.
Raus mußt du aus dem feinen warmen Bett,
wärst gern geblieben bei deiner Frau, die zur Zeit so nett.
Fällst fast in deinem morgendlichen Eifer,
über deine Schuhe weil die Knie gar immer steifer.
Die Frau hat aufgehört, verbal mit dir zu raufen,
du kennst den Grund: sie will neue Kleider kaufen.
Dieser Gedanke kommt kurz mal hoch,
während du überlegst - was braucht sie noch.
Zur Arbeit gehst du unermüdlich an jedem Tage,
machst alles was du musst, immer ohne Klage.
Das lieben an dir auch alle deine Kollegen,
du wirst ohne Widerspruch den Gang noch fegen.
Bist immer fröhlich und voll Zuversicht,
arbeitest Tag und Nacht, man nennt dies Schicht.
Nie hast du gefehlt, warst niemals krank,
die Arbeitsjacke säuberlich hängt im Schrank.
Machst dies und das, mit viel Gewissen,
am Tag gibt’s niemals irgendwo ein Ruhekissen.
Am Ende des Monats - das ist jetzt kein Hohn,
das Finanzamt das meiste kassiert vom Lohn.
Du weißt, das ist doch für einen guten Zweck,
ohne diese Reglung säß‘ ein anderer ganz tief im Dreck.
Nicht jeder findet heutzutage einen guten Job,
die Chefs der Firmen recht sparsam sind mit Lob.
Du verdienst für deine Familie ein kleines Geld,
das ist gar nicht mehr einfach auf der Welt.
Krieg gibt‘s in Ländern nicht wenig an der Zahl,
dort leben zu müssen, wär‘ eine große Qual.
Da geht‘s dir im eigenen Lande mehr als gut,
kannst abends grillen, auf dem Balkon, mit kleiner Glut.
Auch alle jungen Leute zu so was streben,
Erfolg sie wollen und viel Geld im Leben.
Wird’s Leben teurer, machst du Überstunden,
auf einem Wahlschein dein Einverständnis tust bekunden.
Kein Sturm bringt dich so schnell ins wanken,
die Augen geschlossen, Benzin musst tanken -
Die Preise sonst dir machen großen Verdruss,
im Gegensatz zu früher, wo Autofahren war ein Genuss.
Das alles lässt dich trotzdem fröhlich bleiben,
so ein paar Preise deinen Optimismus nicht vertreiben.
So geht’s zu im Leben wenn man ist nie böse,
vertraut darauf, der Politiker solch Probleme löse.
Alt wirst du sein oder es noch werden,
bis genug gelebt hast, hier auf Erden.
Danach stehst du vor dem großen Himmelstor,
was wird dahinter kommen, was hat man vor?
Was hast du erreicht, was ist wohl der Lohn?
warst doch immer deinen Eltern ein guter Sohn.
Erwartest als gerechter Mensch gar viel vom Segen,
stattdessen als Engel das gesamte Land darfst fegen.
Und was ist jetzt die Moral der gesamten Geschicht?
Vergiss bei aller Arbeit das Leben nicht!




Autor: Werner May



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