Wie jeden Morgen
Es ist eigentlich wie jeden Morgen, bloß die Sicht der Dinge ist eine andere, schon komisch.
Du stehst auf, gehst wie jeden Morgen ins Bad, in die Dusche hinein, läßt langsam das Wasser deinen Körper hinab rinnen, mit den Gedanken bei der Tat...
Danach führt es dich hin zur Küche, deine Frau am Frühstückstisch, wartet bereits auf dich, weiß von allem nichts.
Dein Herzschlag rasend schnell, warum nur?
Ach genau...die Tat, der Versuch es zu verdrängen, sinnlos.
Langsam schweigend nimmst du das Frühstück zu dir, gegenüber scheint verstummt, doch es ist normal, es war jeden Morgen so, sie redete nie viel...
Eine sanfte Brise berührt mich, bringt mich zur Gänsehaut, genau wie gestern, auch dort stand ein Fenster offen, bloß war es kälter noch.
Es ist schon spät, man steht auf, wie jeden Morgen, verabschiedet sich von der Geliebten, nimmt den Koffer und geht hinaus...zum Auto, zur Arbeit, wie jeden Morgen.
Auf dem Weg dorthin Kinder, überall, gehen zur Schule, wollen zum Kindergarten, sind nicht mehr wegzudenken, da steigt es wieder hoch, das ungute Gefühl, es ist nicht wie jeden Morgen...
Ich bin Bankangestellter, aber ich glaube das interessiert nun eh niemanden mehr, denn ich war ein böser Mensch, eine Nacht lang gleich einem wilden Tiere, wie konnte ich nur, es war nicht wie jeden Morgen.
Wahrscheinlich ist dies mein letzter Tag an dem ich zur Arbeit fahre, die letzten Stunden in denen ich Ruhe hab, die ich genießen kann, denn bald heißt es warten, warten wie die Minuten vergehen, die Stunden, die Tage, die Monate oder auch die Jahre, einfach nur die Wand anstarren, in Gedanken versunken.
Ja ich war ein böser Mensch, meine Gedanken wieder dort, die Tat, ja ich war böse, ich habe jemand unrecht getan, ich habe sie angefaßt, ihr Schmerzen zugefügt, ja...ich tötete sie auch...denn ich bin der Mörder eines Kindes....
Von Jason-Potter
Am 02.07.2008 um 11:35 Uhr