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Eternal Feelings - Kapitel 7: Die Hinrichtung - von MangaEngel, 28.12.2008
Alexis sah verzweifelt durch das Fenster im obersten Zimmer von Sophies Haus. Robins Worten war er gefolgt, doch nur wegen Sophie. Und eben jene hatte ihn nun hier eingesperrt, damit er nicht wieder zum Marktplatz ging. "Lass mich gehen, sie werden ihn köpfen oder verbrennen!" flehte Alexis Sophie an, doch diese saß in dem Sessel und sah ihn nur verzweifelt an. "Siehst du denn nicht, was er mit dir gemacht hat?! Er benutzt dich, er hat dir Trugbilder in den Kopf gesetzt und wäre er nun nicht ertappt, dann hätte er dich getötet oder zu einem der seinen" "Das kann er gar nicht!" schrie Alexis so laut dazwischen, das Sophie erschrack. "Alle diese Geschichten über Vampire und andere Dämonen sind Lügen!" Wütend warf er einen der Porzellanschränke um, die hier standen und er begann sogar zu weinen. "Es sind alles...nur Lügen! Er hat mir nichts weiter getan ausser mir die Augen zu öffnen! Wäre er nicht gewesen...wäre ich wohl auch einer der hetzerischen Leute dort unten und würde mit Feuer nach ihm werfen... Oh Gott..." Verzweifelt sank Alexis zusammen und Sophie eilte zu ihm. "Es ist keine Sünde. Liebe...war noch nie eine. Wir werden alle Engel sein, du und ich, so lange wir uns niemals den Tod eines Anderen auflasten. Bitte... Lass mich gehen und ihm helfen. Um deines Selbst willen!" Sophie sah ihn an und war hin und hergerissen. "Denkst du wirklich, dass er mir irgendwann etwas angetan hätte? Ich besuche ihn nun schon seit zwei Monaten und er hat mir nie auch nur ein Haar gekrümmt. Und dir wollte auch niemand etwas böses, das musst du mir glauben! Lass mich gehen!" Sophie sah ihren Alexis an und sein Blick sagte ihr, dass alles wahr war, was er sagte. Doch Illusionen könnten die Gedanken vernebeln. "Bitte...Sophie, bitte..." flüsterte Alexis bereits nur noch und er weinte so sehr, dass seine Augen völlig verwässert waren. Sophie wollte nicht, sie hatte Angst, dennoch hatte sie selbst genug geweint, Alexis sollte nicht auch eine verlorene Liebe betrauern, selbst, wenn er ein Mann war, selbst...wenn er ein Vampir war. "Gut...Ich lasse dich gehen." sagte sie schließlich und gab ihm den Schlüssel. Dieser sah erst völlig erstaunt den Schlüssel an, ehe er völlig überwältigt das Mädchen umarmte. "Hab Dank, Sophie! Das werde ich dir niemals vergessen!" sagte er und stand auf, um die Tür zu öffnen. "Gib mir einen Kuss!" Verwundert drehte sich Alexis um, auch Sophie war nun aufgestanden und sah ihn ernst an. "Ich möchte...wenigstens einen Kuss von dir." sagte sie und sah ihn an, er dagegen schaute nachdenklich zurück, ehe er auf sie zuschritt und ihr auf die Stirn küsste. "Nicht so einen Kuss!" protestierte Sophie, doch Alexis schüttelte nur den Kopf. "Ich habe dir oft weh getan. Doch einen Kuss der Liebe ohne Liebe, dass werde ich dir niemals antun. Bitte verzeih mir das, Sophie." Und damit ging er und Sophie brach zusammen und weinte. Ob es war, weil ihr Alexis in den Tod rannte oder weil er ihr selbst in diesem Moment auch nur die Illusion erwiederter Liebe verwehrte, dass wusste sie selbst nicht.
Alexis erreichte schnell den Marktplatz, welcher innerhalb kürzester Zeit zu einem Schauplatz des Grauens geworden war. Nahezu die gesamte Stadt war dort versammelt und aus Möbeln und gefällten Bäumen war bereits ein Scheiterhaufen hergerichtet, auf dem James stand. Dieser schaute tapfer in den Himmel und seufzte schwer, als die Fackelträger näher kamen. Alexis wollte nach vorne rennen, doch er kam kaum vorwärts, niemand wollte den Anblick verpassen, den ein verbrennender Vampir bot. Niemand ließ den Jungen freiwillig durch und schon landete die erste Fackel auf dem Haufen. Erster schwarzer Rauch stieg auf, doch James verzog nicht eine Miene. Erst, als seine Kleider Feuer fingen, verzog er zunehmend das Gesicht. Nach und nach kamen begeisterte Schreie aus der Menge, "Brenne!" schrien sie und man warf mit Steinen nach dem Vampir. Dieser stand mittlerweile völlig in den Flammen und man sah, dass es Qualen jenseits der Vorstellungskraft sein mussten. Und dann geschah es: Seine Flügel erschienen. Sofort wich die Menge erschrocken zurück und ein Mann in jener Menge stieß Alexis so zu Boden. Dennoch wagte James es nicht, auch nur einen Ton von sich zu geben. Er litt und das schweigend. Nur sein Gesicht und seine vor Schmerz zuckenden Bewegungen ließen darauf schließen, dass er durchaus die Flammen spürte, die seine Haut langsam aufzufressen begannen. Alexis rappelte sich auf und versuchte, sich weiter vorzukämpfen, doch er ahnte schon, dass er es niemals rechtszeitig schaffen würde, das Feuer war schneller als er. Dennoch drängelte er sich verzweifelt vor, an den Männern und Frauen vorbei, die begeistert jubelten und es feierten als wenn es das größte Wunder der Welt wäre. Nur er schien die Schreie zu hören, nur er glaubte, die Schreie der Poltergeister, die um sie herumschwebten, zu hören, welche sich versammelten, um einen Weiteren von ihnen zu empfangen. Und sein Herz schrie. Laut und voller Qual, doch niemand konnte es hören und nichts konnte sein Schreien stoppen. Es schrie für James. Für den Vampir, der bei vollem Bewusstsein verbrannte und es ertrug ohne auch nur einen kleinsten Ton des Schmerzes von sich zu geben.
"Elvira, verdammt, nun hilf ihm doch!" fauchte Amelie, während ihr Blick immer wieder panisch zum Scheiterhaufen auf dem Platz ging, doch Elvira schien in keinster Weise interessiert. "Euer Pakt wird zerbrechen, wenn er stirbt!" schrie Amelie vor Wut und Elvira lachte nur. "Mit Nichten, meine Liebe. So lange er meinen Spiegel im Thronsaal nicht zerstört, wird mein Versteck bestehen bleiben. Und wenn er stirbt, dann kann ich immer mein Dasein hier genießen." sagte sie und schaute nicht ein einziges Mal dabei aus dem Fenster. "Ich werde ihm helfen." sagte Robin, der die ganze Zeit durch das Fenster geschaut hatte, plötzlich und verschwand durch die Mauer. Amelie schrie ihm hinterher, doch Robin hörte sie nicht und er hätte es auch nicht, wenn er noch im Zimmer gewesen wäre. Er schwebte so schnell wie nur möglich nach unten und nahm auf dem Lagerfeuer vor entsetzer Menge sein Laken ab, ehe er die Fesseln löste und seinen Herrn aus dem Feuer zog. Die Menge, erst starr vor Schreck, begann zu schreien und schoß mit Gewehren auf den Jungen, doch keiner der Schüsse traf auf Fleisch. Alexis, der Robin bei seinem Herren sah, blieb erleichtert stehen. Jemand war schneller da gewesen, jemand hat ihn gerettet. "Wenn ihr ihm noch ein Haar krümmt, dann werde ich euch einen Tod erleiden lassen, schlimmer als die größte Qual, die die Hölle zu bieten hat!" sagte Robin laut und die Menge verstummte unsicher. "Hey! Das...Das ist der Teufelsjunge!" kam es plötzlich aus der Menge. Ein alter Mann sah völlig überrumpelt auf die kleine Gestalt, ehe er immer lauter wurde. "Seine Mutter war eine Hexe und sein Vater ein Dämon. Und er selbst wollte nicht sterben, wir hatten seine Unsterblichkeit erst besiegt, als wir ihn ausgepeitscht, dann verbrannt und anschließend die noch lebende Gestalt für eine Woche in ein Wasserverließ gesperrt hatten!" Die gesamte Menge wich verängstigt zurück, ein Teufelskind, das wiedergekehrt war, war das Schlimmste, was passieren könnte. Robin dagegen stand völlig still da, nur James sprach ihn beinahe verzweifelt immer wieder an, ermahnte ihn, nicht zuzuhören, doch Robin sah mit Wut in die Menge. "Meine Mutter war keine Hexe. Mein Vater war kein Teufel. Ihr habt ein Kind ermordet, dass überlebte, weil es leben wollte! Ihr seid Mörder, ihr alle, ihr tretet das Leben mit Füßen und glaubt auch noch, dass irgendwer eure Taten gut heißen wird?! Ihr werdet in der Hölle schmoren, ihr alle! Und wenn es sein muss...hole ich die Hölle jetzt hierher!!" Robin schrie die letzten Worte nur noch, während er sich selbst in Flammen setzte. Die Menge wich zurück und James versuchte immer noch, Robin zu besänftigen, doch dieser hörte nicht zu. Er streckte einen Arm gerade zur Menge und sagte noch beinahe selbstironisch "Wie sagtet ihr?". Doch er wartete nicht auf eine Antwort, er schrie sie ihnen entgegen. "BRENNE!" Und damit schoss das Feuer durch seinen Arm auf die Menge zu und die Ersten, die die Flammen trafen, schrien auf vor Schmerz, während die restliche Menge versuchte, zurückzuweichen.
"Robin! Lass das!" schrie Alexis verzweifelt und versuchte, zumindest bis zu dem Feuerstrahl zu kommen, doch das die Menge nun sogar in die entgegengesetzte Richtung drängte, erschwerte es noch mehr. "Robin, hör auf!" versuchte er immer wieder, doch seine Stimme ging in dem panischem Geschrei unter und der Geist hörte nichtmal James, der ihm zu Füßen lag und ihn bat, zu stoppen. Doch mit einem Mal schien eine Wendung in der Menge zu passieren. Immer mehr Leuten fiel auf, dass Alexis wohl den Geist kannte und einige erinnerten sich auch an die Aktion, die zur Entdeckung des Vampirs führte. "Er ist es! Schnappt ihn, er steuert vermutlich die Dämonen!" schrie ein Mann und schon wendete sich die gesamte Menge gegen Alexis. Der schlug um sich, als er das bemerkte, doch er war mitten in dem Auflauf und saß in der Falle. Als die, die in den Flammen waren, nur noch still am Boden lagen, senkte Robin ein wenig den Arm, überzeugt, dass die Menge nun aufgibt, doch als er die Schreie hörte, wurde ihm wie auch James sofort klar, was vor sich ging. "Alexis!" flüsterte James geschockt und versuchte aufzustehen, doch er war zu schwach. Robin starrte nur - von sich selbst erschrocken - vor sich hin und rührte sich nicht und Alexis schlug und trat um sich, während die Meute den Kreis um ihn immer kleiner machte. "Alexis!" entkam es dem Vampir wieder, der wieder versuchte, aufzustehen und es nicht schaffte. Doch die Schmerzen, die fehlende Kraft, dass alles war egal. Er hatte den Jungen überhaupt erst in Gefahr gebracht, er hat ihn zu tief hineingezogen und...er liebte ihn. Und nun drohte dasselbe zu passieren wie seiner Schwester. Alexis!" sagte er wieder und seine Augen begannen hell aufzuleuchten, doch seine Kraft reichte nicht. Dafür bemerkte jemand anderes mehr als geschockt die neue Konstellation. "Du dummer Vampir, hör auf!" schrie Elvira und sah nun erstmals auch aus dem Fenster. "Ach, nun interessiert es dich?!" schrie Amelie, deren Augen bereits rot vom Weinen waren. "Du dumme Katze, wenn er alle Energie, die ich ihm gebe, mit Absicht aufbraucht, dann zählt das als wenn ich meinen Pakt gebrochen hätte! Er wird mich verraten! Für dieses Menschenkind!!" Wütend schrie sie, ehe es im Schloss zu rumoren begann. Die Menge draußen hörte es erst nicht, erst, als es mehrmals ohrenerschütternd laut krachte, wendeten sich alle zum Schloss. Dort brach so eben der gewaltige Spiegel aus dem Thronsaal durch die Steinwände und erstrahlte sofort in einem grellen Licht. Jeder war wie erstarrt. Jeder ausser Alexis, der nur Elvira im Spiegel sitzen sah. "Nun geh schon, du dummes Menschenkind!" fauchte diese ihn an, ehe der Junge bemerkte, dass er sich nun einfach durch die Menge kämpfen konnte. Er schob und schubste und bahnte sich seinen Weg bis zum Scheiterhaufen, wo der vor Schreck auf die Knien gesunkene Robin und der keuchende James lagen.
"Herr im Himmel..." flüsterte Sophie leise vor Entsetzen. Sie hatte es schließlich nicht mehr ausgehalten und war auch auf den Marktplatz gerannt. Und dort sah sie nun alle Bewohner wie versteinert und einen gewaltigen Spiegel in der Luft mit einer ebenso gewaltigen Frau, die sich sogar bewegte. Und sie sah Alexis. Der lehnte sich über den schwer verbrannten Vampir, der es dennoch schaffte, zu lächeln. "Ich...wollte schon immer mal wissen, wie sich sterben anfühlt...weißt du?" sagte der leicht lachend, doch Alexis war den Tränen nah. "Du wirst nicht sterben, hörst du!? Weder heute noch sonst irgendwann! Du hast nichts verbrochen, was den Tod verdient!" James schien nichtmal zuzuhören, er strich dem Jungen durch das blonde Haar und lächelte nur, als wenn es derzeit nichts schöneres gäbe. "Elvira, gib ihm Energie!" schrie er verzweifelt zum Spiegel hoch, doch diese ignorierte ihn. "Unser Pakt sieht nur ein einmaliges Ritual je Monat vor. Sie wird nichts geben, erhoffe dir nichts." sagte James und sein Lächeln schien für Alexis mehr und mehr für die Abfindung mit dem endgültigem Tod zu sein. Er starrte verzweifelt den Vampir an, der ihn anlächelte und so unglaublich schrecklich verwundet aussah. "Ich bin...ein schrecklicher Anblick...nicht wahr?" fragte er und Alexis schüttelte heftig den Kopf. "Euer Herz ist und bleibt das Schönste, dass ich je gesehen habe, da ändert sich nichts daran, auch, wenn euer Körper zerstört wird." sagte er, doch ein Kloß im Hals machte ihm das Sprechen zusehends schwerer. Er lehnte den Kopf auf den Bauch des Vampires und weinte und dieser schwieg nur. "Nimm mich." Das Lächeln verschwand und wich einem Ausdruck der Überraschung, als Alexis diese Worte sagte. "Nimm mich, trink mein Blut, nimm dir meine Energie, heile dich!" sagte Alexis und sah den Vampir so flehend an, dass dieser für einen Moment nichtmal zu wissen schien, was der Adelige ihm sagen wollte. "Ich kann ni-" "Du kannst! Mein Schicksal ist besser als deines, egal, ob ich in den Himmel oder die Hölle komme! Bitte!" Der Vampir sah den Jungen an, dem noch immer die Tränen in den Augen standen und dennoch so fest überzeugt aussah. "Bitte. Du hast doch selbst gesagt, dass ein Tod aus Liebe besser ist als ein Tod aus Hass. Wenn du jetzt hier stirbst, dann werde ich sicherlich, was Robin und du geworden sind. Und ich will nicht zulassen, dass du stirbst!" James sah den Jungen an, als wenn er bereue, diesem jemals auch nur ein Wort gesagt zu haben, doch Alexis Blick ließ kein Nein zu. "Du...wirst ein wunderschöner Engel werden..." sagte er und zum ersten Mal, seit er ein Vampir geworden war, standen auch ihm die Tränen in den Augen. Alexis lächelte und schwieg. Erst jetzt bemerkte Robin, was zwischen den Beiden vor sich ging, doch auch er sagte nichts, er rührte sich nichtmal. Langsam lehnte sich Alexis vor und gab dem Vampir sanft einen Kuss auf die Lippen. "Komm jederzeit an die unsichtbare Scheibe oben am Himmel. Wenn du mit der Hand gegen diese drückst, werde ich von der anderen Seite aus meine Hand auf die deine legen und über dich wachen." James lachte leise verzweifelt und schüttelte leicht den Kopf. "Verzeih mir." sagte er schließlich, doch Alexis schüttelte nur den Kopf. "Verzeih mir, dass ich dich überhaupt in diese Situation gebracht habe." Dann senkte Alexis den Kopf neben den des Vampirs und nach kurzem Zögern biss James zu. Anfangs verkrampfte Alexis Körper, doch schon nach kurzen Augenblicken erschlaffte er zunehmend, ehe er nur noch leblos da lag. James, vollständig geheilt, richtete sich langsam auf und drückte Alexis an sich und schrie verzweifelt aus und weinte."Es wird Zeit, wir müssen fort von hier." kam es aus dem Spiegel und James ließ zögernd den Körper des Menschen sinken, den er erstmals seit über 500 Jahren wirklich geliebt hatte. Er strich ihm nochmal durchs Haar, ehe er aufstand und ins Schloss flog ohne sich nochmal umzudrehen.
Langsam erwachten die Menschen aus ihrer Starre, als auch Elvira ins Schloss zurückkehrte. Verwirrt sahen sie um sich, ehe sie zu der richtigen Folgerung kamen, dass sich wohl alle ins Schloss zurückgezogen haben mussten. Sie schnappten sich ein paar Fackeln und wollten das Schloss anzünden, um das vermeidliche Böse entgültig zu vernichten, einzig Sophie stand noch mitten auf dem Markt und sah zum Scheiterhaufen. Im Inneren des Schlosses hatten sich derweil alle im Thronsaal versammelt. "Lasst uns gehen." sagte James und erhob sich mit einem Flügelschlag vom Boden, während sich Robin und Amelie, die Brüder und Elvira, die beiden Meerjungfrauen sowie die Spinne um ihn herum im Kreis aufstellten. Währenddessen schlug die Menschenmenge die Türen ein und stürmte in das Schloss, bereit, alles anzustecken, was brennbar war. Die Ersten rannten die Treppen hoch und entzündeten die alten Flaggen, die noch an den Wänden hingen und öffneten die Tore zum Thronsaal, wo sie aber auch sofort sprachlos stehen blieben. "Verlassen wir diesen grausamen Ort." sagte James und er krümmte sich in der Schwebe. Sein gesamter Körper schwoll an und seine Kleidung platzte an den Nähten. Gewaltige Beulen bildeten sich an seinem Rücken und seine Ohren wie auch seine Zähne wuchsen immer mehr. Und mit einem lauten Schrei brachen zwei weitere Flügelpaare aus und auch die helle Haut zerriß und gab eine graue Lederhaut zum Vorschein, das wahre Wesen der Vampire. Auch die Anderen machten eine Verwandlung durch. Robin setzte sich erneut in Flammen und Amelie verwandelte sich endgültig in eine raubtierhafte Bestie. Die Brüder wuchsen beide und gröhlten und Elvira zeigte ihre wahre, schwarze Form, welche sich erneut aus dem Spiegel presste. Nur die Meerjungfrauen und die Spinne blieben, wie sie waren, stimmten aber in das Aufschreien mit ein. Ein greller Strahl umhüllte daraufhin die Gruppe und aus allen Bildern traten die Bewohner heraus und jagten als grünliche Geister durch das Schloss und sorgten dafür, dass jeder Eindringling panisch das Weite suchte. Als würden sie in den Strahl hineingezogen werden, begannen sie einen Strudel um jenen Strahl zu bilden und ein ohrenbetäubender Lärm entstand, ehe ein gewaltiger Lichtblitz für ein paar Sekunden die Stadt erblinden ließ. Als der Lichtblitz fort war und sich die Augen der Bewohner wieder normalisierten, sahen sie voller Schrecken, dass das Schloss mit jedem, der darin war, verschwunden war. Ausser den Grundmauern war alles fort. Nur Sophie interessierte das nicht. Sie war langsam bis zum leblosen Körper von Alexis getreten und sah nun von oben auf diesen herab. "Alexis..." sagte sie, ehe sie auf die Knie fiel und weinend auf seinen Bauch lehnte. "Das...ist alles meine Schuld. Verzeih mir...Alexis..." schluchzte sie, doch weder Alexis noch jemand anders sagte ihr, dass er ihr verzieh. Übrig geblieben waren nur sie und ihre Tränen. Nur sie und ihre Tränen.



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