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Poesie => Dies und Das


OP - von Lordchen, 23.04.2010
Er weiß nichts von meinen Ängsten,
mein Vater, der Chirurg,
operiert gerade, nahe
den Langerhansschen Inseln,
ganz und gar darauf konzentriert.
Es würde auch nicht gehen,
denn ich wandele auf Trauminseln,
im verstrahlten Bikiniatoll,
spüre gebärende Frauen auf,
mit Kindern wie Geschwüre, während
Vater auf der Suche ist
nach einem Inselkarzinom.
An jenem Ort begegnet er mir –
und dem schmarotzenden Krebs;
der doch kein Teil von mir ist,
wenn der sich auch eingenistet,
in mir seinen Anker geworfen hat,
bleibt er für mich ein Pilz,
um den Baum, seinen Wirt, zu töten.
Meine Zeit läuft ab und seine.
Ich werde ihn ertragen wie
Sokrates Xanthippe ertrug.
Erwache aus der Betäubung.
Nun hat Vater Zeit für mich.
Er hätte nichts von den Ängsten geahnt;
es gab doch keine Gründe dafür–
eine harmlose Geschwulst, unbedeutend
und alles wäre gut.

*



©2010 by Lordchen. Jegliche Wiedergabe, Vervielfaeltigung oder sonstige Nutzung, ganz oder teilweise, ist ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Autors unzulaessig und rechtswidrig.

Kommentare


Von AlterMann
Am 24.07.2020 um 19:38 Uhr

Du lässt mich ziemlich verstört zurück da ich dich nicht einmal ansatzweise verstehen kann. Die Gefühle die da klar sichtbar mitschwingen, ... ich weis sie nicht zu deuten. Für mich ,verwirrend.

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Es gibt 1 Kommentar


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