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Wie ein Verbrecher - von XIII, 08.06.2010
Neue Schule, neues Glück ; dachte er sich während er auf das große Gebäude seiner neuen Schule zuging. Es wirkte wie eine große Bestie die ihn zu verschlingen drohte, die Tür war in einer Vertiefung der Wand angebracht und über ihr ragte das Dach träge und alt wirkend hervor. Nun ja, dachte er sich, da musst du wohl nun durch. Er betrat das Gebäude und stand etwas orientierungslos in den Hallen dieser unbekannten Gemäuer. Überall herrschte reges Treiben, Schülerinnen gingen umher, aßen, redeten und sahen ihn verwirrt an. An dieser Schule herrschte das genaue Gegenteil Verhältnis zu seiner alten Schule, die Anzahl der anwesenden Frauen übertrumpfte die der Männer bei weitem, ein erheiternder und zugleich beängstigender Gedanke für den Jungen im alter von 20 Jahren. Während er durch die Fremden hallen schlich wurde ihm immer mehr bewusst das er innerhalb dieses Gebiets wieder einmal ein Fremder war, auf sich gestellt. Er wusste das er sein Kommunikatives Geschick mobilisieren müsse um hier ähnlich angenehm bestehen zu können wie auf seiner alten Schule. Er befürchtete jedoch dass die Gegebenheit, eines der sich in der Minderzahl befindenden Geschlechter anzugehören, sich zu seinem Nachteil entwickeln könnte. Zum einen würde er womöglich als Exot gellten, jedoch würde dass ebenfalls miteinbeziehen, dass er sich anderen Gesprächsthemen, Interessen und Emotionen anpassen müsse. Der Gedanke sich an diese Situation anpassen zu müssen und sein ''Ich'' aufzugeben gefiel ihm nicht, auch wenn es ein notwendiges Übel ist. Er hatte sich insgeheim schon darauf eingestellt als eine Art ''Außenseiter'' sein dasein an dieser Schule zu fristen und versuchte Vorteile aus dieser Prognose zu ziehen. Doch immer wieder griff die Vergangenheit , eine Vergangenheit des Missverständnisses und der Einsamkeit nach ihm, eine Zeit in der er die Welt und alle Lebewesen auf ihr verachtete. Eine Vergangenheit in der er nicht vor die Tür ging, aus Angst, jemand könne ihn verfolgen, schlagen oder Bedrohen. Er bereute diese Vergangenheit jedoch nicht, hatte sie ihn immerhin zu dem gemacht was er nun war, er hatte eine Starke Mentale Hülle, einen scharfen Verstand und eine gute Auffassungsgabe , was die Emotionen und Eigenarten von Menschen betraf. Er wusste damals, dass sein Kopf die fehlende Körperkraft ergänzen konnte und entwickelte über Jahre hinweg eine der Mächtigsten Waffe des Menschen, Worte.

Während er nun auf die Tafel mit vielen Textzeilen zu-schritt bemerkte er eine , sich hastig bewegende, Person hinter ihm. Sie stürmte auf die Tafel zu und studierte deren Inhalt ausführlich.
,,Ist das hier eine Liste die etwas mit der höheren Berufs Fach Schule zu tun hat?'', fragte er vorsichtig. Die Person vor ihm Wirbelte herum. Es war ein Mädchen, etwa 16 Jahre jung, sie hatte Schwarze Haare die geschmeidig auf ihren Schultern lagen. Sie trug ein Shirt ohne Ärmel und kitschigen , glitzernden Haarschmuck. Sie lächelte sanft und sagte dann mit piepsiger Stimme :,, Ja, hier steht wo wir uns treffen müssen'' Er musterte sie ausgiebig , sie war schlank und ein wenig kleiner als er. Ihre braunen Augen glänzten aufgeregt und der Talg verformte sich während sie ihn ebenfalls musterte. ,,Dieses ''wir'' bedeutete dann wohl dass du ebenfalls auf den Weg zu dieser Aufnahmezeremonie bist, richtig?'', fragte er und bereute seine Worte sofort. ''Aufnahmezeremonie'', dieses Wort war so alt und unbequem , er hatte sich erhofft solche Ausdrücke nicht zu verwenden , doch nun war es unterbewusst geschehen. Er stand stumm da und wartete auf die verwirrte und beleidigende reaktion seines gegenübers, doch diese kicherte nur und antwortete: ,, so sieht's aus'' Ein Stein war ihm vom Herzen gefallen als er die Gesichtszüge und die Stimme verinnerlichte die das Mädchen vor ihm wiedergab. Alles deutete darauf hin , dass sie nicht ,wie viele anderen, aufgrund seiner Bemerkung herablassend geworden ist doch plötzlich war eine andere Stimme zu vernehmen. ,,Hätte nicht gedacht solche Worte wie Aufnahmezeremonie von einem Typen in Lederjacke zu hören, welcher eine alte verdreckte Kappe trägt und einen 3-Tage-Bart besitzt'' Diese Worte schnitten sich in sein Fleisch und zudem war es genau die Reaktion die er von dem Mädchen vor ihm erwartet hätte. Er wirbelte herum und sah der Person, welche diese Worte gesprochen hatte, an. Sie war etwas kleiner als er, hatte Blonde , struppige Haare, die sie zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte. Sie war zierlich schlank und ihre blauen Augen wirkten so , als hätte sie einige Nächte nicht geschlafen. Ihr Gesicht war sanft und anmutig, doch ihre Zunge gefährlich, das war dass , was er innerhalb von wenigen Sekunden feststellen durfte. Jedoch wirkten die Bemerkungen von ihr etwas zu voreingenommen und unbedacht gewählt, schließlich zeigte sie ihre Schönheit überhaupt nicht. Ihre Feminine Seite wurde durch ihre Ausgeleierten Jeans, ihren knall bunten, viel zu groß wirkenden Pullover und den kaputten Chucks erstickt. ,, Möglicherweise ist solch eine Redensweise nicht gerade etwas, was in deinem Umfeld oft angewendet wird, zumal mein Abschlusswort weder ''alter'' noch ''ey'' enthielt. Kann mir gut vorstellen, dass das verwirrend auf dich wirkt'', sprach er gelassen und bemerkte seine finstere Seele lachen. Wiedereinmal bereute er das Gesagte, er hätte unzählige andere Konter anwenden können, warum ausgerechnet diesen? Nun war es egal, das Gesagte lag einen Moment in der Luft und verursachte eine unangenehme Pause , in der sich beide gegenüberstanden und ansahen. ,,Ich bin Lucy'', gab das Mädchen mit den blonden Haaren plötzlich von sich und reichte ihm die Hand. ,,Benny'', murmelte er und schlug ein. ,,Lass mich raten, in der Kindheit verprügelt worden oder geprügelt, später isoliert in einsamkeit gelebt und dann empor gestiegen zu einer Art Gott , dann bist du mit deinen Wachsflügeln jedoch zu nah an die Sonne geflogen und bist nun hier gelandet, wieder als Sterblicher?'', fragte sie scharf und Benny fühlte sich als hätte ihm jemand einen Dolch in den Rücken gerammt. Eine derartig Präzise Psycho/Eigenarts-Analyse saß fest. ,, Ich habe mir die Wachsflügel selbst abgerissen, die Torheit trifft keine Schuld, nur der Wille'', erklärte Benny und kratzte sich am Kinn. ,,Interessant'', murmelte Lucy und fasste sich ebenfalls ans Kinn. Benny war sich nun nicht sicher ob sie ihn Parodieren , oder ebenso wie er am Nachdenken war. ,,In wie fern?'', fragte Benny neugierig und distanziert. Er versuchte sein unbehagen zu vertuschen und dies gelang ihm zum Glück ganz gut. ,,Nunja, nun habe ich endlich mal einen richtigen Gegner'', erklärte sie und grinste finster, dann sah sie zu dem Mädchen mit den schwarzen Haaren , welche alles beobachtet und die Augen gerollt hatte, und sagte :,, Komm Mindy, wir gehen'' ,,Man sieht sich Benny'', wank Mindy ab und verschwand mit Lucy in dem Schulgebäude. Benny stand perplex und verwirrt dort und wusste nicht was gerade geschehen war. Zum ersten mal seit fast fünf Jahren, wusste er nicht was er tun soll. Er war ein Stratege, ein Denker, doch seine größte schwachstelle war sein Ego. Er dachte immer das ihm niemand das Wasser reichen würde, jedoch hatte er diese Person gerade vor sich gehabt. Ihre Erscheinung, ihr Zynismuss, ihre Stimme. Alles an ihr wirkte kalt und unberechenbar, und die Aussage, das sie nun endlich einen ''Gegner'' habe ließ in Benny den Gedanken aufkeimen, dass sie genauso tickte wie er. Offensichtlich wollte sie einen Kampf und Benny war bereit diesen auszutragen.

Von diesem Tag an waren Streitigkeiten mit Lucy an der Tagesordnung. Immer wieder verbrachten sie Minuten über Minuten mit Wortgefechten deren Inhalte meistens so unverständlich für ihre Mitschülerinnen waren , wie etwa eine Hebräische Bibel. Auch die Gründe für diese Auseinandersetzungen waren ihnen immer wieder schleierhaft. Beide Kontrahenten versuchten den anderen zu Manipulieren, ihn in ein offenes Messer laufen zu lassen. Doch mal gewann die eine Seite die Oberhand und mal die Andere. Nach einer Woche an der neuen Schule ließ sich Benny erschöpft auf seinen Stuhl fallen. Die Gedanken kreisten nur um Lucy , er versuchte herauszufinden womit er sie so treffen konnte, dass sie zum Aufgeben gezwungen war, jedoch war ihr verstand und ihre Psyche für ihn ein Buch mit sieben Siegeln. Während sie den Trumpf hatte ihn immer und immer wieder anhand von Äußerungen zu Analysieren nutzte er die Physiognomie um ihre Emotionen und Gesichtsausdrücke zu interpretieren. Es war ein anstrengender Kampf und die Vorherrschaft jedoch fand er irgendwie gefallen daran. Er konnte sich gut vorstellen, was Lucy gemeint hatte , als sie ihm sagte er sein ein würdiger Gegner. Jedoch wollte er in der Zeit seiner Entspannung nicht darüber nachdenken. Er fuhr seinen Pc hoch und starrte auf das Fenster seines Instant Messangers. Niemand zu sehen, keine neuen Nachrichten. Seine Freunde waren Arbeiten oder im Praktikum für ihr Fachabitur, er war der einzige der noch aktiv zur Schule ging. Seine kalten Zimmerwände lächzen ihn entgegen und ein Tuch der Dunkelheit legte sich über seine Seele. Wiedereinmal war es so wie vor 4 Jahren, er war alleine, niemand mit dem er Reden konnte. Ausser seinem Zwergkaninchen war niemand in seinem Zimmer, der ihm zuhören konnte, niemand der sich anhören wollte was er empfand, doch selbst wenn jemand dort wäre könnte er nicht sprechen. Es war für ihn wie ein Fluch, seine Gefühle seine Gedanken, all das kam nicht zum Vorschein, aus Angst es könnte ihn schwächen. Seit Jahren hatte er keine träne mehr vergossen, seit Monaten nicht mehr ehrlich gelacht. Alles um ihn wirkte in diesem Moment surreal und kalt. Doch dann drängten sich ihm die Gedanken über Lucy wieder in den Kopf und er kratzte sich wütend die Kopfhaut. Er musste einen Plan finden Lucy zu besiegen, er musste ihre schwäche kennen und herausfinden was er machen kann um sie zu brechen. Das Wochenende verging langsam und er freute sich wieder in die Schule zu kommen. Gerade als er zum Klassen Zimmer hinein bog saß Lucy vor ihm und auf ihren Platz, nicht weit von ihm, und gähnte ihn frech an. ,,Wenn du mich fressen willst nur zu, aber ich glaube ich schmecke nicht'', grinste Benny hämisch und nahm platz. ,,Ich kann mir vorstellen das du ganz süß bist'', lachte Kathie. Benny lächelte höflich und schielte sie von der Seite an. Kathie war ein naives Wesen, die leicht zu Manipulieren war. Es hatte nicht mal ganz einen Tag gedauert, da hatte er sie auf seiner Seite. Jedoch war sich nicht der Typ Frau die ihn ansprach. Sie war zwar hübsch, jedoch achtete Benny auf andere Schönheitsmerkmale und vor allem auf den verstand des anderen Geschlechts. ,,Och ist das knuffig, Kathie hat sich wohl in Benny verguckt'', kicherte Lucy und sah Benny unauffällig von der Seite an, dieser versuchte seinen Zorn zu vermeiden und lachte. ,,Nun sei nicht albern Lucy, wie wir alle wissen sind wir beiden doch verheiratet'' ,,Lieber häng ich mich auf'', entgegnete Lucy und streckte Benny die Zunge raus, er erwiederte diese Aktion und Lucy wendete sich wieder zu Kathie :,, Kannst ihn ruhig haben'' Sie zwinkerte Kathie an und diese wendete errötet den Blick ab. Schlauer Schachzug , Lucy , dachte Benny und wendete seinen Blick nach vorn. Der Unterricht nahm seinen gewohnten lauf und in der Pause stand Benny hastig auf. ,, Hast du dein Pausenbrot vergessen?'', fragte Lucy hämisch als sie zu Benny aufsah. ,,Ja, meine Mami bringt es mir vorbei , ausserdem brauch ich noch meine Pickelcreme und so'', antwortete Benny und imitierte ein Kind. Die Klasse lachte und Lucy rümpfte die Nase, dieser Kampf ging zu Gunsten von Benny aus. Benny verließ den Raum und verschwand in den Pausengängen. Er wartete auf Lucy und ging ihr dann langsam und unauffällig hinter her. Es war keine stilreiche art die Schwächen seines Gegners zu finden, jedoch war das kleine ''Stalken'' wohl notwendig, immerhin hatte Benny hier ein ganz anderes Kaliber von Gegner vor sich. Als sie nach draußen ging und sich unter einen Schattenspendenden Baum setzte schlich Benny unauffällig um sie herum und beobachtete sie. ,,Wenn du mich schon beobachtest wie ein Verbrecher, dann solltest du mich auch ausrauben, ich stehe nicht so auf aufdringliche Fans'', gab sie gelangweilt von sich und Benny, welcher entdeckt wurde, tat so als sei er zufällig vorbei gekommen. ,,Nunja du siehst nicht gerade wie Lukrative Beute aus.'', murmelte er und setzte sich neben sie. Er wartete auf eine verwirrte Reaktion für seine Annäherung jedoch ließ Lucy ihn gewähren und las einfach weiter. ,,Was ließt du da?'' ,fragte Benny neugierig als er auf die Seiten blickte die ihm irgendwie bekannt vor kamen. ,,Gefühle Lesen: Wie sie Emotionen erkennen und richtig interpretieren'', antwortete Lucy abwägig während sie in das Buch vertieft war. ,,Von Paul Ekman'', gab Benny überrascht von sich. ,,Ja'', entgegnete Lucy überrascht und sah ihn an. ,,Solche Lektüre interessiert dich?'' , fragte sie Ungläubig. ,,Ja, ich besitzte diese Buch ebenfalls und habe es schon ein Paar mal durch gelesen.'', antwortete Benny nebensächlich. ,,Verstehe, deswegen bist du also so gut'', lachte Lucy in sich hinein und Benny spürte , dass dieses Lachen echt war. ,, So, also ist das nun deine Strategie mich fertig zu machen?'', fragte Benny etwas unbeeindruckt während er sich streckte. ''nö, ich schaff das auch so irgendwie , das hier interessiert mich einfach nur'', entgegnete Lucy und sah Benny dann von der Seite an. Dieser sah jedoch auf die Seiten des Buchens und bemerkte erst zu spät dass er Lucy viel zu nah gekommen war. Beide schreckten zurück und schwiegen. Bennys Herz beschleunigte sich für einen kurzen Moment und er spürte etwas merkwürdiges in sich aufsteigen. Auch Lucy wirkte benommen sie starrte auf den Rasen und klappte das Buch zu. Sie stand auf und sagte :,, Nunja, zumindest bedeutet das ja schonmal das du lesen kannst, freut mich''
Benny war erstaunt, diese Provokation wirkte unheimlich unprofessionell ,Niveaulos und klang so gezwungen. Benny fasste sich an sein Kinn und plötzlich klopfte ihm jemand auf die Schulter. Benny wirbelte herum und sah der grinsenden Mindy entgegen. ,,Kann ich dich mal kurz sprechen?'', fragte sie nett und zeigte mit dem Daumen auf einen freien Platz auf der Wiese. ,,Ja klar'', murmelte Benny und stand auf. Er ging mit ihr auf den Platz und sah sie fragend an. ,,Also, mir ist da was aufgefallen'', murmelte sie und wich Bennys Blicken aus. Sie wirkte etwas schüchtern und ängstlich, das beunruhigte Benny. ,,Was ist denn los? Du kannst ruhig mit mir reden'', beruhigte Benny sie. ,,Es ist wegen Lucy'', erklärte Mindy. ,,Was ist mit ihr?'', fragte Benny erstaunt. ,,Ich glaube sie mag dich'', erklärte sie. ,,Hm ja womöglich, immerhin sind wir erzfeinde und der Jäger ist nichts ohne seine Beute'', bestätigte Benny. ,,Nicht diese art von Mögen, sie ist in dich verliebt!'', stieß Mindy hervor. Ebenso hätte sie Benny mit ihrem dicken , mit Hello Kitty verzierten, Ordner in sein Gesicht schlagen können. ,,Was?!'', fragte er total verwirrt. ,,Ja, ich kenne sie lange genug um das sagen zu können'', rechtfertigte sich Mindy. ,,Das ist unmöglich, sie hasst mich doch!'', erklärte Benny und erwähnte die Auseinandersetzungen die er mit Lucy gehabt hatte. ,, Kennst du nicht den Spruch : Was sich liebt das Neckt sich?'' , fragte Mindy lächelnd. ,, Ja aber das ergibt keinen Sinn'', murmelte Benny und kratzte sich am 3-Tage-Bart. ,,Nunja sieh es so, Hass und Liebe sind zwei starke Emotionen, wenn eines sehr stark vertreten ist ist es auch möglich das sich ein gegensatz davon bildet, es kann also passieren das sich aus eurem hass eine emotionale Bindung für sie entwickelt hat und das Kräfteverhältniss der beiden Mächte sich umgekehrt hat'', erklärte Mindy und Benny sah sie perplex an, diese Worte hätte er von Mindy am aller wenigsten erwartet. ,,Das hab ich mal in der Bravo gelesen, Dr. Sommer'', erklärte sie. Benny nickte. ,,Aber wie dem auch sei, es ist einfach so, was denkst du denn über sie?'', fragte sie und sah ihn aufdringlich und erwartungsvoll in die Augen. Benny wich dem Blick aus und sah gen Himmel. ,,Was soll ich sagen, ich weiß es nicht'', erklärte er und windete sich. Plötzlich ertönte die Pausenglocke , die letzte Stunde begann. Benny war froh als er zielstrebig nach Hause eilte. Mindys Erklärungen hatten ihm zugesetzt und er musste dies erst einmal verdauen. Er saß in seinem Zimmer und dachte nach.

Wenn sie mich wirklich liebt, ist das dass Beste was mir passieren konnte, so habe ich endlich den Trumpf den ich mir gewünscht habe. Auf diese weise kann ich sie besiegen und Manipulieren. Sie könnte mir gehören, ob sie es will oder nicht. Er tüftelte einen Plan aus wie er ihr den Gnadenstoß geben könnte und spürte wie die hasserfüllten Gedanken seine Synapsenstränge durchströmten. Doch plötzlich drängten ihm sich die Worte von Mindy ins Gedächtnis : ,,Hass und Liebe sind zwei starke Emotionen.... das Kräfteverhältnis könnte sich umgekehrt haben'' So eine scheiße! Benny könnte sich niemals in solch ein Mädchen verlieben, sie war der Teufel in Person, hinterlistig und gemein. Sie Manipulierte Menschen zu ihrem nutzen und scherte sich einen Dreck um die Gefühle anderer. Doch plötzlich hielt er inne. Diese Eigenschaften waren jene negativen, die er ebenfalls besaß. Ergrub das Gesicht in seine Hände und holte tief Luft, dann tat er das, was er immer tat wenn er zu viel nachdenken musste, er ging in der Altstadt spazieren.

Er Schlenderte am Domplatz entlang und setzte sich an den großen Brunnen. Seine Gedanken kreisten um Lucy, er wusste nicht was er empfand, ob es nun hass oder liebe war. Er wünschte sich sie zu sehen doch er hatte auch angst davor. Plötzlich hörte er eine Stimme vor ihm und ein schatten warf sich auf seinen , nach vorn gebeugten, Oberkörper. ,,Hi'', sagte Lucy etwas zurückhaltend und sah ihn an. Sie trug den Pullover den sie bereits bei ihrer ersten begegnung getragen hatte, ihre Haare immer noch zu einem Pferdeschwanz gebunden und ihre Augen leicht schläfrig. Benny blickte auf und sah sie an. ,,Hi'', entgegnete er und stand auf. Plötzlich fing es an zu Regnen jedoch ignorierten es beide einfach. Nach etwa einer Minute des Schweigens sagte Lucy :,, Wir sollten uns Unterschlupf suchen'' Benny nickte und sie gingen in die Gassen der Altstadt. Während sie auf einen Park, nicht weit von ihnen zusteuerten spürte Benny den drang sie zu umarmen, jedoch unterdrückte er diesen und wartete darauf erneut einen Dolchstoß zu bekommen wie es immer geschah wenn er eine Emotionale bindung zu einer Person aufgebaut hatte. Sie hechteten auf grund des Platzregens unter ein kleines , überdachtes Kunstobjekt und setzten sich auf den Boden. Der Park war leer und der Regen prasselte auf das Dach des Objekts. Benny und Lucy saßen dicht beisammen und ihre Kleidung war durchnässt. Lucy nieste und Benny sah sie an. ,,Was hast du in der Altstadt gemacht?'', fragte er neugierig. ,,Ich habe nachgedacht, und du?'', fragte sie. ,,Ebenso'', antwortete er. ,,Wir sind garnicht so verschieden , was?'', lächelte sie etwas beschämt und nieste erneut. Benny zog seine Lederjacke aus und legte sie über ihre Schultern. Lucy starrte unberührt aus dem Unterschlupf hinaus und betrachtete den Fluss. ,,Ich war lange Zeit allein'', murmelte sie Plötzlich. ,,Ich bin vor etwa fünf Jahren hingezogen, gegen meinen Willen. In meiner Schule hatte ich Probleme, also habe ich mich zuhause isoliert. Irgendwann habe ich dann die Schule gewechselt und traf Mindy, sie hat meine Einsamkeit beendet.'', erzählte Lucy und kratzte sich die Nasenspitze. ,,Aber es war zu spät'', fuhr sie fort. ,,Du hattest dein Herz bereits vereist, deiner Menschlichkeit abgeschworen und hattest mehrere gebrochene Herzen hinter dir?'', fragte Benny mitfühlend und folgte ihrem Blick. Lucy schwieg einige Zeit und antwortete dann : ,,Erwischt'' Beide sahen hinaus während der Regen nocht stärker zu werden schien. Benny spürte wie ihm warm wurde, seine Gedanken überschlugen sich und er versuchte sich zu fassen. Könnte es wirklich sein das hier neben ihm, seine Traumfrau saß? Er dachte weiter darüber nach , versank und Hoffnungen und tauchte unwissend wieder auf. Plötzlich traf es ihn wie der Schlag und er Sprach während er seinen Kopf langsam zu Lucy drehte: ,, Also wenn du es nicht sagen willst, dann mach ich das : Ich glaube, ich liebe dich'' Doch sie blieb ihm eine Akustische Antwort schuldig, stattdessen hatte sie ihm , in dem Moment in dem sein Blick ihren Kopf traf, ihre Lippen gegen seine gepresst und ihre Arme um seinen Nacken geschlungen. Benny streichelte vorsichtig ihren Rücken, sein Herz raste, seine Hände Zitterten, wieder Rasten seine Gedanken und zum ersten mal seit langer Zeit, quollen tränen der Freude und der Scham aus seinen



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