Im Teufelskreis
Das Schwarze Netz
Ich hatte nicht gewusst, dass man so viel Müll im Internet finden kann. Nils und ich saßen vor dem PC auf der Suche nach esoterischen Texten, Zaubersprüchen oder ähnlichen Dingen. Nils war mein bester freund, seid ich auf das Gymnasium gegangen bin. Er grinste mich an, als er wieder eine interessante Seite gefunden hatte. Zurzeit machten wir unser Praktikum und Nils und ich hatten uns im gleichen Kindergarten angemeldet. Glücklicherweise wurden wir sogar beide genommen. Im Kindergarten sein Praktikum zu machen war eine lustige Idee. Man fühlte sich so richtig zurück versetzt und die kleinen schauen einen mit großen Augen an, fragen nach allen möglichen und unmöglichen Sachen. Man hatte sehr viel zu lachen. Da Helloween vor der Tür stand, hatte die Kindergärtnerin uns die Aufgabe gegeben, ein esoterisches Buch zu gestalten. Wir sollten den kleinen ein bisschen das Gruseln beibringen und ihnen ein bisschen Magie vorführen. Magie war das Stichwort. Ich fand die Idee direkt super und wollte sie in die Tat umsetzen. Damals hatte Nils etwas gezögert, aber sofort eingestimmt, als er gemerkt hatte, wie sehr ich mich über diese Aufgabe freute. Nun saßen wir hier. Unser Büchlein hatte schon einen enormen Inhalt von Zaubersprüchen und esoterischen Texten über Vampire, Kobolde und andere Zauberwesen. Ich nahm das Büchlein in die Hand. Es hatte einen blauen Einband, aber noch keinen Titel. Der wird später noch drauf gedruckt und alle Kleinen können dabei zugucken und sich mit uns einen Titel aussuchen. In meinem Leben habe ich mich noch nie so viel mit magischen Mythen und Wesen auseinander gesetzt. Ich mein natürlich kannte ich ein paar Zauberwesen aus Büchern oder Filmen wie Harry Potter, aber das was wir noch fanden war manchmal gerade zu absurd und manchmal sogar recht brutal, sodass wir manche Texte umschreiben mussten, bevor es die Kleinen zu Gesicht bekammen. Nils las vor. „Das Hexenmal oder Teufelsmal: in den finsteren Jahren der Hexenverfolgung suchten die Hexenjäger nach sicheren Merkmalen zur Erkennung einer Hexe. Verdächtig war zum Beispiel ein Muttermal, das gern als jenes Zeichen angesehen wurde, welches der Teufel seinen Dienern zur Bekräftigung eines Paktes aufdrückte. War jemand der Zauberei angeklagt, so suchte man nach solchem Hexenmal (auch Teufelsmal) und stach mit einer Nadel in die Stelle hinein. Schrie das Opfer bei dieser Nadelprobe schmerzgeplagt auf, so galt das immerhin als Indiz, dass die Stelle kein Hexenmal sein könne, denn so ein Teufelsmal sei völlig gefühllos.“ „ Na das ist aber keine sichere Methode, oder was denkst du?“ Nils legte die Stirn in falten. „ Naja, die wirklichen Teufel können ja auch so tun als ob sie Schmerzen haben“ Er schaute mich neunmalklug an. Einen Moment war’s still, dann prusteten wir los. „ Oh mein Gott, wir müssen ja aufpassen, dass wir nicht anfangen an den Mist zu glauben, bei so einem Informationsfluss“, lachte ich. Nils kicherte auch, fing jedoch an, diesen Text in unser Büchlein zu schreiben. „ Na die kleinen werden sich freuen, wenn sie einen unter sich mit einem Muttermal finden. Die werden sich gegenseitig die Augen ausstechen“. Ich überlegte kurz. „ Lass das mit der Nadelprobe raus, sonst gibt’s echt später Probleme damit“. Nils nickte. Wir verbrachten mehrere Stunden damit irgendwelche texte aus dem Internet, oder dem Schwarzen Netz rauszuschreiben. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr. „Lass mal aufhören, wir haben schon bestimmt 20 Texte und 30 Zaubersprüche rausgeschrieben, ich hab keine Lust mehr. Willst du nen Kaffee?“. Nils nickte. Irgendwie war er ganz vertieft in diese Sache. Ich seufzte. Männer bleiben immer kleine Kinder auch mit 17 ist Nils nicht zu bremsen, wenn er sich in etwas rein gesteigert hatte. Ich ging die Treppe runter in die Küche. Die Witten hatten ein schönes geräumiges Haus. Nils war ihr einziger Sohn und hatte daher das ganze Dach für sich alleine. In der unteren Etage befanden sich, das große Wohnzimmer, die Küche und das Schlafzimmer seiner Eltern. Seine Eltern waren immer unterwegs. Geschäftsleute halt. Ich bekam sie kaum zu Gesicht, bei Nils war es nicht anders. Er war eigentlich sehr selbstständig für sein Alter. Er konnte kochen, ich nicht. Darüber musste ich lachen. Ich trat in die Küche und ging zur Kaffeemaschine. Modernes Teil mit viel zu vielen Knöpfen für meinen Geschmack, aber ich hatte gelernt damit umzugehen. Ich stellte zwei Tassen auf die Ablage, drücke auf „normal“ und wartete. Das geräuschvolle Summen der Kaffeemaschine hatte etwas Beruhigendes. Ich saugte den Geruch von frisch gebrühtem Kaffee in mich hinein. Hmm, allein der Geruch machte mich schon ein bisschen wacher. Ich machte den Kühlschrank auf und holte die Milchpackung raus. Kaffe ohne Milch? Nichts für mich…ich schüttete soviel Milch in die Tasse bis sich das Zeug beinah wieder weiß färbte…Zucker rein fertig. Nils mochte es einfach schwarz. Manchmal muss er halt den großen Macker raus hängen lassen. Wem bitte schmeckt schwarzer Kaffee? Naja. Ich trug die zwei Tassen die Treppe hinauf und versuchte so mein Gleichgewicht zu balancieren, dass nichts ausschüttet. Nils saß immer noch wie gebannt vor dem Monitor. „ Deine Augen fallen raus, wenn du so weiter guckst“. Keine Reaktion. „Nils?“ immer noch nichts. Will der mich ärgern oder was? Ich ging auf ihn zu. „Verdammt Nils ich meins ernst, lass Schluss machen für heute, das ist nicht gesund die ganze Zeit vor dem Bildschirm zu hocken. Ich konnte nicht erkennen, auf welcher Seite er gerade war, denn als ich näher kam, schloss er schnell die Seite und machte den Monitor aus. „ Jaja, ist ja ok. Du hast ja recht. Ich war einfach grad vertieft gewesen. Ah danke für den Kaffe“. Er nahm die Tasse entgegen. Ich schaute ihn misstrauisch an. War der grad auf einer Pornoseite gewesen oder was? Ich zuckte die Schultern und setzte mich in den Sessel neben dem PC um dort meinen Kaffee zu trinken. Irgendwie war Nils abwesend, in den Gedanken ganz wo anders. Naja mir soll’s recht sein. Seine komische Stimmung soll er an jemanden anderen ausleben, ich hab da keinen nerv zu. Ich spürte, dass ich ein bisschen Kopfschmerzen hatte. Draußen begann es schon dunkel zu werden, ich schaute auf die Uhr. Es war kurz vor 6. Ich überlegte nach hause zu gehen und mich ein bisschen hinzulegen. „du, ich glaub ich mach mich mal auf den weg“. Nils fuhr zusammen. Mein Gott, hatte ich ihn so erschreckt? Dann sprang er auf. „ Ok, wir sehen uns ja morgen wieder“, er grinste. „ Jap, meinst du ich kann heute mal das Buch mitnehmen?“. Nils überlegte eine Weile. „ Ja mach ruhig, aber vergiss es nicht morgen mit zu bringen. „Mach ich“. Er begleitete mich zur Tür. „Dann bis morgen“, verabschiedete ich mich. „Komm gut nach Hause Eva“, er grinste mich an. Jaja, jetzt wieder ganz der Alte. Versteh dich einer. Ich schüttelte den Kopf. Weit musste ich nicht laufen. Unsere Wohnung lag ein paar Straßen weiter, in einem Blockhaus. Auf dem Weg dahin, beschäftigte mich Nils Verhalten. Irgendwie komisch. Der hat zwar manchmal ein paar Aussetzer, aber so komisch war er nie. Er wirkte irgendwie niedergeschlagen. Meine Kopfschmerzen wurden schlimmer und ich versuchte nicht mehr darüber nach zu denken. Zu Hause grüßte mich erstmal unser Hauskater Moritz, kurz Mo. Mein kleines dickes Kuschelmonster. Ich nahm ihn in die Arme und er miaute mir ins Gesicht. Meine Mutter stand in der Küche und kochte. Meine Eltern waren geschieden. Mein Vater wohnte in Bonn, mit meinem älteren Bruder zusammen, der dort eine Ausbildung machte. Meine Mutter und ich wohnten hier in Aachen, in unserer kleinen aber geräumigen Wohnung. „Hallo Mama, ich leg mich mal ins Bett“. „Ist ok mein Hase, sag bescheid wenn du Hunger hast“, schrie sie mir aus der Küche entgegen. Mein Zimmer war nicht besonders groß. Bett, Schrank, Tisch, Stuhl. Mehr passte hier nicht hinein. Unser Fernseher, stand im Wohnzimmer. Gott sei dank hatte ich einen Laptop, denn der alte PC den wir hatten, war so langsam, dass ich an die Wände gehen konnte, bis er hochgefahren war. Ich sprang aufs Bett und legte mich gemütlich hin. Mo kugelte sich an meinen Bauch und fing an zu schnurren. Sein Schnurren wirkte wie eine harmonische Melodie auf mich ich schlief direkt ein…
***
Der Traum
Mitten in der Nacht wachte ich auf. Ich schaute auf die Uhr, es war 20 vor 12. Oh man, ich konnte einfach kein Auge mehr zu drücken. Neben mir auf dem Tisch lag unser Büchlein. Naja, dachte ich, ein bisschen drin lesen macht mich bestimmt wieder müde. Ich schlug das Buch auf. Was hatten wir heute aufgeschrieben? Teufelsmal, Teufelssagen, Teufelsbeschwörung…Hmm. Das hatte wohl Nils aufgeschrieben, ich konnte mich da nicht mehr dran erinnern. Ich schlug die Seite auf. Wie man einen Teufel beschwört: Da stand irgendwas mit Kerzenwachs und Tinte und Blut. Oh mein Gott, das ist ja ne komplizierte Sache. Ich hüpfte von Zeile zu Zeile, auf der Suche, nach etwas Interessantem. Aber ich fand nur einen lateinischen Text. Oder war es griechisch, ich wusste es nicht. Da ich in meinem Leben, weder Latein noch griechisch hatte, versuchte ich aus den Wörtern irgendwie schlau zu werden. Ich las jedes Wort langsam vor. Was für ein Mist, dachte ich. Mir kommt nicht mal was bekannt vor. Was ja normal für lateinische Wörter wäre. Irgendwelche Wörter konnte man noch jetzt in unserer Sprache wiederfinden. Ich schlug das Buch zu und legte mich frustriert wieder ins Bett. Mo lag auf meinem Bauch und wärmte mich. So lag ich eine Weile ohne was zu denken, dann schlummerte ich langsam ein. Mein Traum war seltsam. Ich war im Kindergarten und las gerade den Kleinen was aus unserem Buch vor. Da erscheint plötzlich so ein grässlicher Mann. Seine Augen waren glühend rot und er blickte mir grimmig ins Gesicht. Ich bekam Panik. Was hab ich getan? Ist das der Teufel? Er kam auf die Kinder zu. Er würde ihnen weh tun. Ganz sicher. Ich konnte nicht schreien. Plötzlich kam Nils ins Zimmer rein. Er schrie ein paar Worte, die ich nicht verstand. Die Glühbirne über uns sprühte plötzlich funkten und ein kleiner Blitz trat aus ihr heraus. Es sah so aus als ob Nils diesen Blitz kontrollieren konnte. Er lenkte ihn in Richtung des dunklen Mannes und richtete ihn auf ihn. Sobald der Blitz den Mann berührte schrie dieser auf...kurze Zeit später verschwand er im Rauch. War er verbrannt? Ich weiß es nicht. Alles drehte sich plötzlich und ich war nicht mehr im Kindergarten, sondern auf einer Allee. Menschen gingen an mir vorbei, alle in dieselbe Richtung. Ich folgte ihnen. Plötzlich sah ich eine art Cafe oder ein Restaurant. Alle Menschen gingen dort hinein. Vor dem Eingang begrüße ein hübsch aussehender Bursche alle Menschen, die an ihm vorbei gingen. Er hatte blondes Haar, war groß gewachsen und sein Blick hatte eine anziehende sympathische Wirkung. Ich ging auf ihn zu. „ Willkommen, möchtest du auch eintreten?“. Ich schaute mich um. Irgendwas fühlte sich seltsam an. Ich fühlte mich nicht wohl, obwohl hier alles harmonisch war. „ Was ist das hier?“ Der Bursche schaute mich erstaunt an. „ Das ist unser Hotel „ limbes“. Ah ich verstand, diese Menschen machten Urlaub. „Möchtest du auch rein kommen?“, wiederholte er noch mal. „ Tut mir leid, ich hab leider kein Geld dabei, vielleicht ein anderes mal.“ Das Gesicht des jungen Mannes änderte sich. Von erstaunt zu genervt, von genervt zu abweisend. Dann traf mich sein Blick. Er durchdrang mich, stieß durch mich hindurch, sodass ich keine Luft mehr bekam. Ich wachte auf. Keuchend. Mo sprang von mir ab und lief aus dem Zimmer. Ich griff nach der Flasche Wasser, die immer neben meinem Bett steht. Ich trank sie beinahe zur Hälfte aus. Meine Kehle brannte wie Feuer und ich hatte noch nie so einen Durst in meinem Leben gehabt. Langsam beruhigte ich mich. Schon das zweite Mal in dieser Nacht wachte ich zu früh auf. Ich schaute auf die Uhr. Es war kurz vor 7. Naja, dann konnte ich auch jetzt aufstehen. Der Wecker klingt eh jeden Moment, dachte ich. Ich stand auf, tauschte meinen Pyjama gegen meine Alltagkleidung aus und ging runter in die Küche. Was genau hatte ich geträumt? Ich weiß es nicht mehr…Ich konnte mich einfach nicht erinnern. Ich schmierte mir zwei Brote und nahm eine Flasche Wasser mit. Dann trat ich raus in den kalten Morgen. Die Wolken hingen schwer. Es würde wohl bald regnen, dachte ich. Ich holte noch mal schnell meinen Regenschirm. Dann machte ich mich auf den Weg zum Kindergarten.
***
Der Neue
Das Praktikum verlief mehr oder weniger ohne Komplikationen. Die kleinen waren außer Rand und Band, als wir ihnen das „Zauberbuch“ vorstellten. Alle schauten uns mit aufgeklappten Mündchen an und hörten ganz aufmerksam den Geschichten zu, die wir ihnen erzählten. Ganz fasziniert waren sie, als wir einen Zauber zusammen machten, der einen Geist beschwören sollten. Dabei entstand so ein dichter Qualm, durch Kerzen, Weihrauch und anderen Kräutern, das es wirklich ausgesehen haben muss wie ein Geist. Die Kleinen liefen schreiend durch den Kindergarten und wir brauchten zwei Stunden um alle wieder zu finden. Aber es war lustig. Heute war wieder normale Schule. Ich traf Nils auf dem halben Weg zur Schule. Er sah total fertig aus. Als hätte es Nächte lang nicht geschlafen. In der letzten Zeit ist er sehr schweigsam geworden, ich verstand diese Veränderung nicht. Vielleicht war es einfach eine Phase. Hoffentlich. „Hey Nils, alles klar?“ Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ja, ich glaube schon“, sagte er müde. Er sah wirklich sehr müde aus. „Hast du schlecht geschlafen?“ „Hmm, ich hab eigentlich gar nicht geschlafen. Ich kann in der letzten Zeit einfach nicht schlafen. Ich weiß selbst nicht warum. Ich hab schon alles probiert.“ Er klang frustriert. Er lief halb im Schlaf neben mir her. Ich hab von so was schon mal gehört. Menschen die nicht mehr einschlafen können, weil ihr Rhythmus durcheinander gebracht wurde. „Ach das wird schon wieder, du warst bestimmt nur gestresst, wegen all dieser schreienden Kinder.“ Er nickte kraftlos. „Vielleicht werd ich einfach krank.“ „Na Das wollen wir aber nicht hoffen. Seid wann bist du so pessimistisch?“ Ich musste lachen. Nils, war er letzte der pessimistisch sein konnte. Er war der größte Klassenclown unserer Stufe. Aber Nils war heute nicht nach Lachen zu Mute. Wir erreichten pünktlich die Schule. Svenja sah mich und lief strahlend auf mich zu. Svenja war ein wandelnder Wasserfall. Sie hatte immer was zu erzählen und konnte so immer alle unterhalten. „Hey Eva, wie war das Praktikum? Weißt du, bei mir war’s voll anstrengend. Ich war ja bei einem Freund meiner Mutter und der ist Tierarzt. Und da sind immer so viele kranke Tiere. Das ist voll traurig. Ich durfte sogar dabei zugucken, wie ein Hund kastriert wird…“ Nach diesen Worten schaltete ich ab. Svenja ist zwar lieb und witzig, aber manchmal einfach zu hitzig. Ich schaltete einfach ab und wartete bis sie die letzten Worte gesprochen hat. „…Ja und dann musste ich mir die Labortestergebnisse angucken. Oh man, ich erzähl die ganze Zeit von mir. Wie war’s denn bei euch?“ Sie schaute fragend, von einem zum anderen. „ Ehm gut“, antwortete ich. Nils war zu nichts zu gebrauchen. Svenja merkte wohl, dass er sich nicht gut fühlte und sprach sofort in einem ruhigeren Ton. „Nils du siehst nicht gut aus. Bist du krank? Vielleicht solltest du nach Hause gehen.“ „ Es geht schon Svenja.“ Er versuchte zu lächeln. Sie sah mich an, ich zuckte die Schultern. Ich wusste doch auch nicht was er hatte. Wir gingen in unsere Kurse. Ich hatte als nächstes Fach Biologie. Als wir den Raum erreichten, bemerkte ich nicht, dass unser Lehrer nicht alleine vorne stand. Erst als ich auf meinem Platz saß bemerkte ich ihn und es traf mich wie der Blitz. Den Typen kenn ich doch! Er kommt mir so bekannst vor…wo hab ich ihn den gesehen...das ist ja wie ein Déjàvu. Ich versuchte mich krampfhaft zu erinnern wo ich diese Person schon mal gesehen habe. Währenddessen stelle Herr. Millers den neuen Mitschüler vor. „Das ist Adam. Er besucht seid heute unsere Schule und ist hier im Biologiekurs.“ Oje, auch das noch…Der ganze Kurs fing an zu tuscheln. Natürlich, jeder fand es lustig. Ich musste mir oft genug, die Hänseleien in der Grundschule anhören. Adam und Eva, sitzen auf dem Baum…Ich lief rot an. Ich merkte nicht wie Nils neben mir total versteinerte, beim Anblick des Neuen. Adam war groß gewachsen, hatte blonde struppige Haare und das leuchten seiner blauen Augen war nicht zu übersehen. Als Adam neben mir vorbei lief, warf er mir einen Blick zu, der meine Kehle zu schnürte. Ich atmete schwer. Verdammt, ich kannte das doch alles schon. Dieses eigenartige Gefühl. Angst? Ich wusste es nicht. Zur Überraschung aller setzte sich Adam ganz hinten in die letzte Reihe. Wollte er allein sein? Er sah nicht aus wie ein Typ der sich absondern will…Ich versuchte mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Aber mir war so heiß und ich spürte den Blick im Rücken den der Neue mir zuwarf. Er kennt mich, ganz sicher. Und ich kenne ihn auch. Aber woher. Aus der Kindheit? Ich überlegte ob ich jemals in meinem Leben ein traumatisches Erlebnis hatte, welches mit einem blonden Jungen in Verbindung stand. Ich erinnerte mich nicht. Die Stunde verlief sehr langsam und das Warten wurde immer unerträglicher. Die Klingel erlöste mich. Ich stürmte als Erste aus dem Raum. Ich musste kurz Raus und frische Luft schnappen. Die kühle Luft peitschte mir ins Gesicht, als ich nach Draußen gelangte. Ich beruhigte mich langsam und mein Atem ging wider regelmäßiger. Kurze Zeit später stieg Zigarettenqualm in die Nase. Ich hasste Zigaretten und alle die rauchten waren bei mir unten durch. Aber als ich mich umdrehte um dem Rauchenden eine Standpauke zu halten, erschrak ich sogleich. Adam stand neben der Bank und aschte auf den Boden. Oft hatte ich geflucht und anderen gesagt, es sei dämlich zu Rauchen um cool zu wirken. Aber dieser Anblick haute mich um. Er strahlte gerade zu vor Coolness. Ich schüttelte den Kopf, schaute auf dem Boden und versuchte nicht zu atmen, als ich an ihm vorbei gehen wollte. „Wohin läufst du denn?“ Bitte was? Sprach er mit mir? Ich drehte mich um und sah in seine blauen Augen. „Ich mag keine Leute die rauchen.“ „Klare Aussage, aber du hast mir meine Frage nicht beantwortet.“ Was soll ich denn sagen? Ich lauf vor dir weg? Das ist ja dämlich. Ich kenne dich irgendwoher und das macht mir Angst? Ich versuchte es mit einer einfacheren Antwort. „Mir ist kalt, ich wollte wieder rein gehen.“ Er sagte nichts mehr. Das irritierte mich nun wirklich. Trotzdem ging ich wieder in die Schule und versuchte Nils zu finden. Ich fand jedoch nur Svenja die bei ein paar anderen Mitschülern von uns stand. „Hey Svenja, hast du Nils gesehen?“ Sie nickte. „Er ist doch nach Hause gegangen. Er sah echt schlimm aus. Wird bestimmt krank. Ein Virus oder so.“ Na toll, jetzt muss ich das den ganzen Tag alleine aushalten. Ich seufzte. Ich machte mich gefasst, das wird ein langer Tag werden…
Von sunshishi
Am 27.03.2009 um 10:29 Uhr
inhaltlich ist dein Text ganz interessant. Stilistisch lässt sich noch einiges verbessern. Du solltest öfter mal ein paar Absätze einbauen. Insgesamt ist es übersichtlicher, wenn jede wörtliche Rede bzw. jeder Redner einen eigenen Absatz bekommt.
Ein Rechtschreibprogramm bzw. ein Betaleser wäre sicher auch nicht schlecht, um ein paar Tippfehler auszumerzen.
Vielleicht helfen dir schon die wenigen Hinweise bei einer Überarbeitung.
Liebe Grüße
SuShi
Sandra Schmidt
I laugh in the face of danger - then I hide till it goes away.
Von Aabatyron
Am 10.02.2009 um 20:43 Uhr
Von Mopsi
Am 10.02.2009 um 17:42 Uhr