April 12. 1882 Hoby V.D.
Sorry, beim ersten Speichern ist wohl ein Fehler aufgetreten. Hier nun die neue Seite aus dem Tagebuch von Leo Hoby
Es wird immer komplizierter. Als wir die Higgens Ranch erreichten, sah ich als erstes die verwahrlosten Tiere. Don lachte und meinte aus mir wird nie ein Detektiv. Ich denke nur an das Wohl der > Viecher <
Mister Higgens kam aus dem Haus. Er sah zornig aus und hielt ein schweres, altes Gewehr in der Armbeuge. Ich bin kein Experte für Waffen, aber ich zweifelte keine Sekunde daran, dass dieses Monstrum nicht schießen könnte. Lässig stieg Don aus dem Sattel. Er ließ sich nicht anmerken, wie sehr ihm die Wunde schmerzte. Ich weiß nicht, wie er in solchen Situationen immer die Ruhe behält. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Don sah ihm mit hartem Blick in die Augen, was dem Alten veranlasste, sein Gewehr anzuheben und zu entsichern.
„ Ich habe den Verdacht, dass sie am Tod des Sheriffs mit verantwortlich sind…“
„ Sie verdächtigen mich?“ „ Waren sie Gestern Abend in der Kirche?“ der alte Mann wurde sichtlich nervös. Ich sah mich um und suchte nach einer Deckung, sollte doch noch eine Schießerei los gehen. „ Es war zumindest Jemand, der von Wasser und Seife keinen Gebrauch macht.“ Don rümpfte die Nase um seine Aussage zu unterstreichen, dass der Messerstecher von Gestern übel gestunken hatte. Seine Arme hatte er vor seiner Brust verschränkt. Ich dachte nur, was passieren würde, wenn Rancher Higgens abdrückte. So schnell konnte Don auch nicht den Revolver ziehen oder sich in Deckung schmeißen. Zu diesem Zeitpunkt war ich mir sicher, dass mein Freund wohl Lebensmüde geworden war.
„ Ich war den Tag und die verdammte ganze Nacht hier auf meiner Ranch.“
Ich hörte die Schweine grunzen, die vor lauter elend die Gatterstäbe ableckten.
„ Und was haben sie den ganzen Tag gemacht?“ fragte ich ihn und ehrlich…am liebsten hätte ich ihm eine Ohrfeige verpasst. „ Ihre Tier verwahrlosen während sie sich betrinken!“ an seinen glasigen Augen konnte ich sehen, dass er schon eine menge Alkohol konsumiert hatte. Dies machte ihn noch gefährlicher und unberechenbarer. Schwankend hob er das Gewehr an und zielte auf Don. „ Wenn du mich erschießt, kommst du an den Galgen. Ich bin ein Texas Ranger.“ Sein Lauf schwenkte sofort zu mir rüber. „ Dann werde ich ihn eben wegpusten, wenn ihr nicht augenblicklich meinen Grund und Boden verlasst.“ Wenn ich jetzt noch daran denke, bekomme ich wieder eine Gänsehaut. Noch nie habe ich in den Lauf einer Waffe schauen müssen. Das ist ein Gefühl was man nicht beschreiben kann. Eine Angststarre setzt ein und man hofft nur, der Mann am Abzug nicht den Finger um den Hahn beugt.
„ Wenn du das tust, bist du genau so tot. Ich puste so viel Blei in deinen Körper, dass du wie ein Sieb aussiehst!“ Don ging ein paar Schritte auf ihn zu. Das Gewehr schien in der Luft zu schwanken. Unschlüssig was er nun tun soll, sank der Lauf zu Boden. Don hackte die nächste Frage nach. „ Hast du deine Frau in Wood City kennen gelernt?“ Higgens sah erschocken auf.
„ Ich habe dort mal vor fünf Jahren als Baumfäller gearbeitet, Na und?“
„ Die Nachbar Rancher waren auch dort, richtig? Ihr kanntet euch schon bevor ihr euch hier angesiedelt habt!“ Higgens schien auf einmal nüchtern zu sein, „was wollen sie damit beweisen?“ „ Das ihr alle zusammen unter einer Decke steckt. Ich weiß noch nicht wie, aber ich werde es noch raus finden und dann wandert ihr alle ins Straflager. Es sei denn einer von euch macht eine Aussage. Für ihn könnte ich ein gutes Wort einlegen.“
Es war herrlich, zu zusehen wie Don die Leute anfing gegeneinander auszuspielen. Das könnte sogar klappen. Wir verließen die Ranch und ich fragte ihn „ Sag mal, hattest du keine Angst, dass der Kerl schießt?“ „ Hoby, du musst noch viel lernen. Schau den Menschen tief in die Augen, darin steht viel zu lesen.“ Den ganzen Rückweg habe ich über diese Worte nachgedacht. Was hatte er gesehen, was mir entgangen war? Vielleicht war ich auch nur zu besorgt um die Schweine und habe diese mehr beobachtet wie Higgens. Das ist nun mal mein Job. Seiner ist es mit Menschen umzugehen. Das klappt nicht immer so gut, auch er hat wohl noch viel zu lernen. Tiere dagegen sagen deutlich aus, was ihnen Fehlt und was sie brauchen.
So long Leo Hoby