deine Kindheit war behütet
das hast du lang geglaubt
bloß hat man dich schon von klein an
deiner Freiheit beraubt
als du acht warst, war es Fußball
Karate war's mit zehn
das alles war viel zu gefährlich
und du hast es eingesehn
stattdessen Tennis, Schach und Geige
der ganze kultivierte Scheiß
wie viel Mist kann man sich antun
obwohl man es besser weiß?
· interlude ·
du konntest alles
außer leben
du hattest alles
außer Zeit
du wusstest alles
außer, wie man sich von alledem befreit
jetzt kannst du selbst entscheiden
doch du wartest noch immer drauf
dass dir einer sagt, was abgeht
hört das irgendwann mal auf?
· refrain ·
Jahre wie flüssiges Blei
gehn auch mal vorbei
Jahre, vergessen vom Glück
kommen nie mehr zurück
klopf dir das Eis ab und steh auf
der Frost hört irgendwann auf
mit 17 ging's zu langsam
die Welt war voller Fraun
du konntest dir nie genug sehn
doch die sind alle abgehaun
mit 19 keine Pläne
nur Lethargie und Träumerei
du glaubtest, deine Schonzeit
geht im Leben nicht vorbei
· instrumental/solo ·
du hieltest nichts von Regeln
für dich gab’s keine Pflicht
doch das Spiel geht ständig weiter
ob du es mitspielst oder nicht
wenn du dich heut mal umsiehst
und das passiert selten genug
siehst du so viele Türen aufgehn
und kommst trotzdem nie zum Zug
· interlude ·
du kannst alles
außer handeln
du hast alles
außer Mut
du weißt alles
außer, dass, was anliegt, kein anderer für dich tut
deine Angst ist übermächtig
wird ja auch gut von dir genährt
doch Angst an sich ist zu besiegen
Angst an sich ist nicht verkehrt
· refrain ·
Jahre wie flüssiges Blei
gehn auch mal vorbei
Jahre, so schwarz wie die Nacht
verliern im Licht ihre Macht
das Leben nimmt seinen Lauf
und irgendwann pfeifst du drauf