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Frauenbilder in der Werbung. - von Vernomllp, 19.08.2024
Frauenbilder in der Werbung.

Wenn man auf YouTube des Öfteren unterwegs ist und einen Film anschauen will, da schaltet sich erst einmal die Werbung ein. Das ist völlig OK. Denn die Macher ihrer Filme müssen ja auch Geld verdienen. Sie haben auch keinen Einfluss darauf, welche Werbung geschaltet wird.

Mir sind zwei verschiedene Werbungen aufgefallen, die ich als sehr störend empfinde und die mich auch zum Nachdenken anregten. Besonders die Rolle der Frau im Werbeuniversum und das damit verbundene Bild der Gesellschaft, wie eine Frau zu funktionieren hat.

Frauen und Technik

Hier ist eine Firma, die damit wirbt, dass man noch gutes Geld für sein altes Auto erhält. Der Spot fängt damit an, wie ein Ehepaar auf ein Handy schaut und im Off der Sprecher seine Botschaften verbreitet. Was mich stört, ist, dass die Frau wie eine Stehlampe wirkt. Sie steht einfach daneben und darf sich mal freuen und in die Kamera blicken, wenn ihr Gustav bemerkt, dass ihr Auto noch viel Geld wert ist. Vielleicht schaut er sich die Digipics seiner Kumpels aus dem Kegelklub an.


Die zweite Szene ist fast dieselbe. Doch jetzt kommt eine fiese Verkäufervisage und zieht beide über den Tisch. Er fummelt einige Zahlen in sein Handy und das Ehepaar freut sich. Vermutlich zeigt der Verkäufer auch nur ein Bild seines Wurmes. Die Frau wirkt wie jemand, als ob sie gerade denkt, ich habe die fette Katze in den Backofen geschoben oder die Haschbrownies. Alles wirkt sehr befremdlich. Wahrscheinlich darf sie sein Auto niemals fahren. Und die fette Katze, die er in Wirklichkeit vor zehn Minuten überfahren hat, die wird sich auch bedanken, dass dieser Verkäuferbandit sie noch aus dem Radkasten schaben muss.
Da sie einfach debil in die Kamera schaut und ihr nicht mehr zugestanden wird, neben ihren Gustav zu stehen und doof zu lächeln, bestärkt mich in meiner Meinung, man hätte sie auch weglassen können. Warum müssen es immer Heteros sein? Ich meine, es können doch quere Leute sein, oder warum nicht eine Verkäuferin, die einen über den Tisch zieht? Diese Zeichnung ist einfach auch damit verantwortlich, warum es einen Hass gibt, auf Menschen, die dem Klischee nicht entsprechen.
Mutti kann heute nicht.
Ein Kind hüpft durch das Bild, als hätte es ein undiagnostiziertes ADHS oder einen heftigen Zuckerkonsum durch Quietsche hinter sich. Die Mutter plagt heftige Klopfschmerzen. Sie kann leider heute nicht mit dem Bengel spielen, ihr geht es einfach mal nicht gut. Aber nein, die Pharmahexe erscheint und wirft der Mutter tonnenweise Schmerzmittel in den Rachen. Da die Mutter jetzt nicht mehr darüber nachdenken muss, das Kind aus dem Fenster zu werfen, oder sich darüber ärgert, nicht verhütet zu haben. Tollt sie wie ein Roboter mit seinem Kind durch die Gegend.
Denn ich darf keine schlechte Mutter sein. Schlechter Vater ist OK. Denn er hat ja alles getan, was zu tun ist, sie zu schwängern, und das reicht auch. Doch sie als Frau soll in die Schmerzmittelabhängigkeit gebracht werden. Damit jeder sehen soll, wie gut sie als Mutter funktioniert.
Was mich an dieser Art der Werbung ärgert, ist, dass ein Bild gezeichnet wird, wie Mütter sein müssen. Dass es nicht schlimm genug ist, dass die meisten Frauen die Kinderbetreuung übernehmen müssen, weil sie weniger verdienen als der Mann.


Nein, es wird ihnen einfach nur ein Ausweg geboten, wenn es ihnen nicht gut geht. Es ist gar kein Thema, einfach mal zu sagen: „He, mir geht es nicht gut, ich muss mich mal hinlegen, spiele doch mal alleine.“ In den fünfziger Jahren der BRD, gab es oft solche Werbungen, die waren echt heftig. Alle Probleme liegen bei der Frau. Sie muss nur eine Tinktur schlucken und sie ist gefügig wie eine rollige Klosterkatze. Ach so, und die Tage (Menstruation) sind auch so ein Thema. Es ist kein Thema in der Werbung, außer bei Binden oder Tampons.

Doch die unangenehmen Dinge, die bei einer Menstruation passieren, die werden in der Werbung so gut wie gar nicht thematisiert. Hier wäre es doch mal ein Anfang, dieses Thema in die Sichtbarkeit für alle zu bringen. Es ist nun leider einmal eine unangenehme und schmerzhafte Sache für die Frau. Daher kann man doch überlegen, den Frauen so einen Art Krankentag für die ersten Tage zu geben. Warum wirbt man nicht dafür!



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