tiefpunkt
lese andere dichter
während du bei anderen männern bist
tage- und nächtelang
stehe auf
und zerfetze eine vielzahl meiner gedichte
geknickt stolzierend
durchhetze ich meine kammer
lege mich wieder hin
greife nach dem nächsten buch
und strecke den arm
lasse wörterwuchten anderer dichter
auf mich niederprasseln
und senke bald den arm
warum erreiche ich sie nicht
warum konnte ich dich nicht halten
liege und liege in meinem bett
vergeude lethargisch
die stunden die ich nutzen müsste
um dich zurückzuerkämpfen
oder wenigstens um zu schreiben
ruhelos an deinen leib gebettet
suchte ich deine seele
mit meinen versen zu tätowieren
so allmächtig unsere liebe gewesen
so ohnmächtig bin ich heute
fern von dir
unter anderen dichtern