Sieben Uhr morgens. Der Wecker läutet unerbittlich und mein Körper und Geist fühlen sich dem Tod unvergleichlich näher als dem Erwachen. Ich schnapp mir den quaderförmigen Zeitgeist und stell ihn auf zehn nach sieben. Ein paar Minuten möchte und werde ich mich noch ausruhen, die Wärme des Bettes und die Ruhe des Morgens genießen, obwohl ich ja eigentlich schon auf den Beinen sein müsste.

Und gerade als ich wieder zurück in Richtung Schlaf falle, meine Augenlider kaum noch beherrschbar sind und sich in mir eine wohlfühlende Leichtigkeit bemerkbar macht, klingelt dieser Störefried neuerlich.

Etwas erzürnt schnapp ich ihn mir und stell ihn, nach kurzer, aber reiflicher Überlegung, ob ich ihn nicht an die Wand schmeißen sollte, auf halb acht. Wenn ich das Rasieren heute morgen ausließe, dann würde ich es trotzdem noch rechtzeitig zu dem Termin mit Herrn K schaffen. Alles kein Problem.

Ich weiß nicht wer oder was, aber irgendwas hat mich aus dem Schlaf gerissen. Ich vermute es war meine innere Uhr, die einen angeblich nie im Stich lässt, auf die man sich immer verlassen kann.

Es ist jedenfalls nicht das Klingeln des Weckers, denn der klingelt diesmal nicht. Der gibt mysteriöser Weise keinen Laut von sich. Und als ich mich mit einer hektischen Bewegung Richtung Wecker drehe und die Uhrzeit erblicke, gerate ich in Panik. Es ist Viertel nach neun.

Mit einem riesigen Satz springe ich aus dem Bett, fetze ein paar Kleidungsstücke aus dem Schrank, die ich mir über meinen erbärmlich anfühlenden Leib ziehe. Dann renne ich ins Badezimmer, kämme meine Zähne und putze meine Haare, greife mir die Aktentasche und stürze aus dem Haus.

In vier Minuten geht mein Bus und wenn ich den nicht erwische, dann gehe ich wohl oder übel zu Fuß, oder ich rufe mir ein Taxi. Wäre ja nicht das erste Mal.




E.T