Scheiß drauf!, oder: Entscheidend ist, was unten raus kommt.
Da sitzt sie mit ihrem alten Französischlehrer
- lang' hat sie ihn schon nicht mehr gesehen,
noch immer aber ist er ihr Schwarm -
auf einer schönen gelb geblümten Decke,
erzählt ihm unter Tränen
- der Kummer ist noch gar zu groß -
von sexueller Minderwertigkeit,
die sie einem anderen Mann gegenüber empfindet,
da dieser sie abwies.
Und was macht er?
„Mon petit chat.“
Kommt näher,
will mit ihr,
dem jungen Ding.
Straffe Haut und keine Falten. Wippen diese kleinen Titten, wenn ich ...?
Er spürt, wie's schwillt.
Sie will's ja auch, so ganz romantisch.
Mach's mir auf Französisch, mon amour und fick mir den Anderen aus der Seele.
Dann ist alles wieder gut.
Körper an Körper,
im Takt der Musik
- das Kofferradio spielt vom weißen Flieder,
der wieder blüht.
Er hebt seinen Po dazu,
ganz passgerecht.
„A oui, c'est bien“, seufzt sie
wie auf's Stichwort und
gibt sich hin.
„ … sing ich Dir mein schönstes Liebeslied ...“
... na ja, so ist sie eben,
die Liebe, die Liebe ...
sie lässt die beiden schweben.
Und unter ihnen,
auf der schönen gelb geblümten Decke,
schaukelnd,
die Wiege ihrer Zweisamkeit.
Darinnen
in weiße Spitze gehüllt,
mit rotem Samt bedeckt,
- der Schnuller pendelt am Geschnitz, nebst Rassel und nem Teddybär -
blubbert's leise erwachend.
Und's blinzelt ihnen entgegen,
den stolzen Eltern, beiden -
ein großer brauner Haufen
Scheiße.
Von Aabatyron
Am 27.06.2009 um 15:09 Uhr
Von JanNietsch
Am 26.06.2009 um 17:16 Uhr
Von Ruegenrabe
Am 23.06.2009 um 13:49 Uhr
ich bin nicht,so wie du wohl,vom anderen Ufer. Nachdem ich mir das angetan habe, deine vier Beiträge zu lesen, ist mir klar, warum du in meinen Gedichten das Haar in der Suppe suchst. Deine Art von Poesie lässt mich erschaudern. Aber dennnoch, auch so etwas findet seine Anhänger.
Der Rügenrabe