Hochzeit
Allein ging er durchs Leben, der Zeiten viel
da sah er ein Mädchen, das ihm sehr gefiel.
Ihr Blick sagt ihm: Die könnt ich lieben,
sie muß nur haben der Tugend Anzahl sieben:
Schön muß sie sein wie des Morgens Röte,
darf niemals kommen in des Geldes Nöte.
Treu muß sie sein bis in des Alters hohe Zahl,
dann ist sie gewiss die einzig richtige Wahl.
Vom Gemüt nie traurig, sondern immer lustig,
sonst ist das Leben doch gar zu frustig.
Den Haushalt führen mit viel Verstand,
zu tragen immer ein passendes Gewand,
das zeugt von großer Intelligenz und viel Geschick,
ist manchmal der Weg steinig, geht nicht zurück.
Desgleichen dacht sich das Mädchen als es ihn sah:
Dem möcht ich im weiteren Leben sein ganz nah,
sein Blick hat sie getroffen ohne Scherz,
wie ein Stich mit dem Messer direkt ins Herz.
Auch wollt sie haben in ihrer noch frischen Jugend,
sieben Eigenschaften bei ihm als erste Tugend:
wen wunderts, es sind die gleichen die er bereits genannt,
fast könnte man meinen: sie haben sich schon länger gekannt.
Heut wird’s deshalb besiegel: Den Weg zu zweit,
wollen beide gehen bis in alle Ewigkeit.
Autor: Werner May
Von Aabatyron
Am 29.11.2009 um 18:20 Uhr
Liebe bedeutet, auch einmal über die Fehler des Anderen hinwegsehen zu können - und vor allem: sich selbst einzugestehen, dass man selbst auch Fehler macht.
Wie sagt man so schön? Manche sind blind vor Liebe! Das "böse" erwachen kommt dann hernach, wenn sich im Alltag die wahre Liebe beweisen muss und zuvor zu viel "Wunschdenken" vorhanden war.
Darum ist der Tag der Hochzeit wohl doch der schönste Tag im Leben eines Paars - da hat die Realität das Hochzeitspaar noch nicht eingeholt und vor lauter Stress hat man eh keine Zeit über das was kommt nachzudenken.
Von annemie
Am 17.10.2009 um 17:23 Uhr
Dein Reimgedicht stellt sehr hohe Ansprüche an Deine Geliebte und an Dich.
Wird es einmal ein solches Idealbild geben?
Der Rhythmus ist gut, geeignet zum Vortragen in geseliger Runde.
Gruß annamie